Auf einen Blick
- 14-Jähriger erschiesst in Georgia zwei Mitschüler und zwei Lehrkräfte
- US-Politiker uneinig über Waffenkontrollen nach Schulmassaker
- Neun weitere Menschen bei Schiesserei verletzt
Der Schock sitzt noch immer tief im Bundesstaat Georgia. Ein 14-Jähriger erschoss am Mittwoch an seiner Highschool zwei Mitschüler und zwei Lehrkräfte, neun weitere Menschen wurden verletzt.
Der Täter wurde festgenommen und soll ungeachtet seines Alters nach Erwachsenenstrafrecht vor Gericht kommen. Der US-Bundespolizei FBI zufolge hatte es bereits vor mehr als einem Jahr Hinweise gegeben, wonach der Junge eine Gewalttat an seiner Schule plante.
Immer wieder gibt es an US-Schulen Schusswaffenangriffe, schon Grundschüler werden routinemässig in Übungen auf das richtige Verhalten bei solchen Vorfällen gedrillt. Umfragen zufolge befürwortet eine Mehrheit der US-Bürger eine Verschärfung der Waffengesetze. Versuche dazu scheitern jedoch immer wieder am Widerstand der konservativen Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.
Bessere Waffenkontrollen bringen nichts
Darunter auch der republikanische US-Senator und Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, J. D. Vance (40). Er hat mit seinen jüngsten Äusserungen zu Schulmassaker für Empörung gesorgt. Bei einem Auftritt in Arizona bezeichnete er solche Taten als «Teil des Lebens». «Mir gefällt nicht, dass das Teil des Lebens ist. Aber wenn jemand ein Psycho ist und in die Schlagzeilen will, sind Schulen nun mal ein leichtes Ziel. Und deswegen müssen wir die Sicherheitsvorkehrungen an Schulen verstärken.»
Der Republikaner nannte die jüngste Schiesserei an einer Schule in Georgia zwar eine «schreckliche Tragödie» und den Schützen einen «absoluten Barbaren». Bessere Waffenkontrollen, wie sie die Demokraten fordern, lehnte er aber ab. Das sei «eindeutig nicht der richtige Weg».
«Wir können das nicht weiter als normal hinnehmen»
US-Präsident Joe Biden (81) drückte nach dem Vorfall seine Trauer aus und forderte Konsequenzen. «Im ganzen Land lernen Schüler, sich zu ducken und Deckung zu suchen, anstatt zu lesen und zu schreiben», erklärte er. «Wir können das nicht weiter als normal hinnehmen.»
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (59) forderte bei einem Wahlkampfauftritt in New Hampshire, die weit verbreitete Waffengewalt «ein für alle Mal zu beenden». Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) bezeichnete den Schützen in seinem Onlinedienst Truth Social als «krankes und geistig verwirrtes Monster». Biden hatte den Kongress in seiner Amtszeit immer wieder aufgerufen, schärfere Waffengesetze zu beschliessen. Sein Vorgänger Trump tat das Gegenteil und trat energisch für das Recht auf privaten Waffenbesitz ein.