Dieser Polizist schoss sieben Mal auf Jacob Blake
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US-Stadt brennt nach Gewalt:Von Polizist niedergeschossen – Opfer (29) gelähmt

US-Stadt Kenosha brennt – Proteste nach Schüssen auf schwarzen Jacob Blake
«Das war Blutrache»

Die massiven Ausschreitungen in Kenosha, nachdem der Schwarze Jacob Blake (29) von einem Polizisten in den Rücken geschossen wurde, nehmen immer drastischere Züge an. Die Bewohner reagieren mit Brandstiftungen und Waffengewalt. Jetzt wurde eine Ausgangssperre verhängt.
Publiziert: 25.08.2020 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2020 um 15:37 Uhr
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Der Auslöser für die Aufstände in Kenosha Wisconsin war die Polizeigewalt gegenüber Jacob Blake. Ein Beamter schoss Blake rund sieben Mal in den Rücken – vor den Augen seiner Kinder.
Foto: Twitter

Die Polizei schoss am Sonntag in Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin mehrfach auf den dunkelhäutigen Jacob Blake (29). Die Beamten waren wegen eines «häuslichen Zwischenfalls» auf den Plan gerufen worden. Blakes Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren sassen im Auto und mussten zusehen. Laut seinem Anwalt Ben Crump habe Blake lediglich einen Streit geschlichtet, als die Polizisten mit Waffen auf ihn zugingen.

Es folgte ein Schuss mit einer Elektroschockpistole. Als Blake danach zu seinem Auto lief, folgten sieben Schüsse in seinen Rücken – abgefeuert durch einen Polizisten. Die Ermittlungen gegen die Beamten laufen noch. Weiter sagt sein Anwalt, dass Blake nach wie vor noch auf der Intensivstation liegt. Der Vorfall sorgt für massive Ausschreitungen in Kenosha und Proteste in New York.

«Mein Sohn ist von der Taille herab gelähmt!»

Der Vater von Jacob Blake, welcher ebenfalls Jacob Blake heisst, sagt gegenüber der Nachrichtenagentur AP: «Mein Sohn hat acht Löcher in seinem Körper. Er ist von der Taille abwärts gelähmt! Die Ärzte wissen noch nicht, ob die Lähmung dauerhaft sein wird.»

Raysean White filmte die ganze Szenerie der Polizeigewalt, sein Video ging um die Welt. Gegenüber AP sagt er: «Ich sah, wie Jacob Blake mit drei Polizisten im Rücken herumschlurfte. Die Polizisten riefen andauernd, dass er sein Messer fallen lassen soll, bevor sie das Feuer eröffneten. Ich habe aber nie ein Messer in Blakes Händen gesehen!»

Die Einwohner sind das Warten leid

Hunderte Demonstranten marschieren in New York durch die Strassen, verhalten sich dabei aber friedlich. Nicht so in Kenosha selber: Menschen bewerfen die Einsatzkräfte mit Steinen, zünden Feuerwerk, und stecken Autos und ganze Gebäude in Brand. Immer wieder vernimmt man den Spruch «Black Lives Matter!». Vermehrt werden auch Läden demoliert, Einbrüche begangen und Reporter mit Waffen bedroht.

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Der designierte Vizegouverneur Mandela Barnes von Wisconsin sagt: «Das war nicht bloss schlechte Polizeiarbeit. Das war eine Blutrache an einem unserer Mitglieder. Jacob wollte bei einer Geschichte in seiner Gemeinschaft deeskalierend einwirken, aber die Polizei hatte nicht das Gefühl, dasselbe tun zu müssen.»

Der US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden (77) sagt zu den Schüssen auf Jacob Blake: «Das Land wacht wieder einmal mit Trauer und Empörung auf, weil ein weiterer schwarzer Amerikaner Opfer übermässiger Gewalt geworden ist.» Er fordert eine sofortige, umfassende und transparente Aufklärung. Ein Sprecher des Weissen Hauses sagt daraufhin, dass Justizminister William Barr diesen Fall im Blick habe.

Amerikanische Regierung nimmt Stellung

Aufgrund der Brandattacken auf verschiedene Gebäude – darunter auch das Amt für den Justizvollzug sowie das Gerichtsgebäude, ergreifen die Behörden Massnahmen. In einem offiziellen Statement teilt Gouverneur Tony Evers, dass die Nationalgarde die wichtigsten Gebäude beschützen werde.

Zu den Ausschreitungen generell sagt er: «Ich weiss, dass die Einwohner erheben werden. Jede Person sollte ihrem Ärger und ihrer Frustration Ausdruck verleihen dürfen, indem sie ihre Rechte ausüben. Sie sollen keine Angst davor haben müssen, deswegen nicht in Sicherheit zu sein.»

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses und Demokratin Nancy Pelosi sagt: «Wir sind es Jacob, seinen Kindern und allen schwarzen Amerikanern schuldig, der Rassenungerechtigkeit und der Polizeigewalt ein Ende zu setzen.» Das Justizministerium des Bundesstaats Wisconsin als leitende Ermittlungsbehörde kündigte an, innerhalb von 30 Tagen einen Bericht vorlegen zu wollen. (myi/SDA)

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