Es sind verstörende Szenen, die aus Kenosha, Wisconsin, derzeit um die Welt gehen. Ein Schwarzer, Jacob Blake (29), geht im Schritttempo auf sein Auto zu und wird dabei von mehreren weissen Polizisten verfolgt. Als Blake die Autotüre öffnet und einsteigen will, packt ihn ein Polizist an seinem T-Shirt und versucht ihn aus dem Auto zu zerren.
Und dann schiesst er ihn unvermittelt nieder. Aus nächster Nähe und in den Rücken. Insgesamt fallen sieben Schüsse. Blake bleibt schwerverletzt liegen. Eine Frau, die daneben steht, verwirft die Arme, schreit verzweifelt. Der Familienvater kämpft nun in einem Krankenhaus um sein Überleben. Seine Kinder sollen im Auto gesessen haben, als die weissen Polizisten das Feuer eröffneten.
Heftige Ausschreitungen nach der Tat
Polizeiangaben zufolge hatten die Beamten auf einen häuslichen Zwischenfall reagiert. Augenzeugen sagen gegenüber lokalen Medien, Blake habe einen Streit schlichten wollen.
Wisconsins Gouverneur Tony Evers reagierte bei Twitter auf den Vorfall: «Wir sind gegen den übermässigen Einsatz von Gewalt und sofortige Eskalation im Umgang mit schwarzen Bewohnern Wisconsins.» Polizeiangaben zufolge soll das Justizministerium des Bundesstaats den Vorfall untersuchen.
Als Reaktion auf die Tat ist es auf den Strassen Kenoshas zu Ausschreitungen gekommen. Laut lokaler Medienberichten seien dabei Polizeiautos beschädigt und Gebäude in Brand gesetzt worden. (fr/SDA)