US-Polizisten erschiessen Schwarzen (†31) in Louisiana
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Tod im Kugelhagel
US-Polizisten erschiessen Schwarzen (†31) in Louisiana

Treyford Pellerin ist mit einem Messer bewaffnet. Eine Streife will ihn mit einem Taser stoppen. Doch dieser zeigt nicht die erwünschte Wirkung. Dann feuern die Polizisten ein Dutzend Schüsse auf den Mann ab.
Publiziert: 22.08.2020 um 23:07 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 13:56 Uhr
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Umringt von Polizisten: Treyford Pellerin liegt regungslos am Boden.
Foto: Screenshot Twitter

Schon wieder starb in den USA ein Schwarzer im Pistolen-Gewitter der Polizei. Beamte im südlichen US-Bundesstaat Louisiana haben einen fliehenden Verdächtigen erschossen, der nach Polizeiangaben mit einem Messer bewaffnet war.

Die Einsatzkräfte in der Stadt Lafayette hätten zunächst erfolglos Taser eingesetzt, um Treyford Pellerin (†31) aufzuhalten, wie die Polizei von Louisiana erklärt. Beamte hätten dann das Feuer eröffnet, als der Mann in einen kleinen Supermarkt habe fliehen wollen.

Er floh zu Fuss

Die Polizisten waren den Angaben zufolge am Freitagabend an den Tatort gerufen worden, weil es dort eine «Störung» mit einem Mann gegeben habe, der mit einem Messer bewaffnet gewesen sei. Die Beamten hätten versucht, den 31-Jährigen festzunehmen, dieser sei aber zu Fuss geflohen, wie es weiter heisst.

Die Polizei macht keine Angaben zur Zahl der gefeuerten Schüsse. Doch auf einem Handy-Video von einer schockierten Augenzeugin sind rund ein Dutzend Schüsse zu hören. Darauf ist ausserdem zu erkennen, wie Pellerin regungslos am Boden liegt.

Anwalt: «Rücksichtslose Schüsse»

Der Mann wurde kurz nach dem Zwischenfall in einem Krankenhaus für tot erklärt. Der Anwalt der Familie des Opfers, Ben Crump, fordert in einer Stellungnahme eine transparente Aufklärung der «rücksichtslosen Schüsse und tragischen Tötung dieses Mannes». Die verantwortlichen Polizisten sollten umgehend entlassen werden, fordert er. «Treyford war von Beamten umzingelt und wurde mehr als zehn Mal angeschossen», sagt Crump.

Der Anwalt hat das Augenzeugenvideo über Twitter verbreitet. Darauf ist zu zu sehen wie sich Pellerin im Schritttempo der Verfolgung durch Polizisten entzieht. Als er sich der Eingangstür einer Tankstelle nähert, schiessen die Polizisten mehrfach aus sehr geringer Entfernung auf ihn.

Massenproteste gegen Rassismus und Gewalt

In den USA kommt es seit Ende Mai vielerorts zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Der Auslöser war die Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am 25. Mai. (SDA/noo)

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