Wer dazugehören will, muss töten. Ermittlungen in den USA zeigen, dass Rekruten der berüchtigten Latino-Gang «Mara Salvatrucha», auch «MS-13» genannt, in einer Art Initiationsritus Gegner umbringen. Die Mitglieder der Bande gelten als die brutalsten Gangster der Welt. US-Ermittlern ist nun ein grosser Schlag gegen MS-13 gelungen.
Die US-Antidrogenbehörde DEA und die Staatsanwaltschaft teilen mit, dass sie in New York, Baltimore und El Salvador zugeschlagen haben. Gesamthaft 230 mutmassliche Gang-Mitglieder wurden bei verschiedenen Einsätzen verhaftet. Allein 96 davon im Bezirk Suffolk auf Long Island bei New York.
Trump freut sich
Den Angaben zufolge konnten durch den koordinierten Polizeieinsatz sieben Mordanschläge vereitelt werden. Die DEA stellte mehrere Kilo Drogen sicher. Über die Nationalitäten der Verhafteten machen die Behörden keine Angaben.
US-Präsident Donald Trump zeigt sich erfreut über den Schlag gegen die Brutalo-Gang: «Wir werden MS-13-Mitglieder und viele andere Leute, die nicht hierher gehören, aus unserem Land werfen!»
MS-13 wurde in den 80er-Jahren in Los Angeles von jungen Einwanderern aus El Salvador gegründet. Laut FBI-Schätzungen gibt es in den USA mehr als 6000 Mitglieder, weltweit soll die Gang rund 100'000 Mitglieder haben. Inzwischen hat sie auch nach Europa expandiert – auch in Norditalien unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze treibt sie ihr Unwesen.
Der Schweiz gefährlich nahe
Die Grausamkeit von MS-13 sorgt in Italien immer wieder für Schlagzeilen. So griffen MS-13-Mitglieder 2015 zwei Zugbegleiter mit Macheten an, schlugen dem einen fast den Arm ab. 2016 stach die gleiche Bande einen 18-jährigen Albaner nieder.
Der hochrangige MS-13-Boss Luis Alonso R. wurde kurz vor Weihnachten 2017 in Bregnano bei Como verhaftet, nur 23 Kilometer von Chiasso TI entfernt. Auch im Grenzgebiet von Varese und Novara wurden Mitglieder der Brutalo-Gang verhaftet. Grund für ihre Präsenz in Norditalien: Hier lebt die weltweit grösste Gemeinschaft von Salvadorianern ausserhalb Amerikas. Für MS-13-Mitglieder, die ihr Land oder die USA verlassen, ist es deshalb leicht, in der Region Mailand Fuss zu fassen. (noo)