Sie sind mit Tattoos übersäht. Sie sind brutal. Skrupellos. Und werden immer grösser und mächtiger. Die brutale Gang «MS-13». In den letzten Jahren ist sie in Amerika rasant gewachsen, hat Tausende Morde verübt und Drogen geschmuggelt.
Jetzt hat sich sogar US-Trump zu ihnen geäussert. Für ihn ist klar: Schuld am rasanten Wachstum der Bande trägt Barack Obama. Seine Migrationspolitik sei zu lasch gewesen. Er werde dafür sorgen, dass die Grausamkeiten ein Ende nehmen, seine Regierung werde die Gang beseitigen, twitterte er.
Doch ob Trump sie stoppen kann? Fraglich.
Schon 30 000 Mitglieder
Die Gang breitet sich zurzeit in Nord- und Lateinamerika rapide aus und hat in den USA und im Ausland bereits zwischen 50 000 und 100 000 Mitglieder. Mara Salvatrucha nennen sie sich. Eine Kombination aus den Worten «Mara» (Bande), «Salva» (Salvadorianer) und «Trucha» (Slang-Begriff für Wachsamkeit). Die Zahl 13 weist auf die 13. Straße hin, die im heutigen Gebiet der MS-13 liegt.
Seit ihrer Gründung in den 80er Jahren in Los Angeles durch Migranten aus El Salvador, Honduras und Guatemala (wo auch heute noch ihr Zentrum liegt), häuft die Bande jedes Jahr rund 31 Millionen Franken an. Obwohl jedes Jahr mehr Mitglieder verhaftet und lebenslänglich in den Knast gesteckt werden.
Rund 100 Mitglieder der MS-13 werden wöchentlich nach Südamerika abgeschoben. Wie viele von ihnen illegal in die USA zurückkommen, ist laut «Insight Crime» nicht bekannt.
Mord, Drogen, Waffen
Gemäss der englischen «The Sun» gelten die Mitglieder der MS-13 als extrem rücksichtslos und sind dafür bekannt, auch Unbeteiligte ohne Skrupel zu töten und zu vergewaltigen. Ebenso auf das Konto der Gang gehen Drogen- und Waffenschmuggel, Entführungen, Menschenhandel, Anschläge und Erpressungen. Neben der Mafia wird die Gang deshalb heutzutage sogar als eine der gefährlichsten Gangs der Welt bezeichnet.
Brutales Aufnahmeritual
Wie brutal sie vorgeht, zeigt bereits ihr Aufnahmeritual: Eine Gruppe Männer prügelt während 13 Sekunden auf den Anwärter ein. Kandidatinnen werden häufig von allen Bandenmitgliedern vergewaltigt. Wer überlebt, darf mitmachen.
Erst letzte Woche fand die Beerdigung von Justin Llivicura (†16) statt. Er war in die Fänge der MS-13 geraten und im Long Island Park in New York ermordet worden. Seit letztem September sollen gemäss «The Sun» mindestens elf Jugendliche durch die MS-13 getötet worden sein.
Darunter befinden sich auch Nisa Mickens (†15) und Kayla Cuevas (†16), ebenfalls aus New York. Sie wurden mit einer Machete aufgeschlitzt und anschliessend mit einem Baseballschläger zu Tode geprügelt. Vier MS-13-Mitglieder wurden für diesen Mord zur Rechenschaft gezogen. (stj)