Untersuchung eingeleitet
Arzt operiert das falsche Auge – Patient für immer blind

In der Slowakei hat ein Patient nach einer völlig misslungenen Operation für immer sein Augenlicht verloren. Der Vorfall zeigt exemplarisch, in welch schlechtem Zustand sich das Gesundheitssystem des Landes befindet.
Publiziert: 25.06.2022 um 13:51 Uhr
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In der Slowakei ist ein Patient erblindet, nachdem ihm ein Arzt versehentlich das falsche Auge operiert hat. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Diese Operation ging gründlich daneben! In der Slowakei ist ein Patient erblindet, nachdem ihm ein Arzt versehentlich das falsche Auge operiert hat. Wie «Daily Mirror» berichtet, nahm er sich anstelle des geschädigten Auges das gesunde vor.

Für den Mann hat das Versagen des Arztes gravierende Konsequenzen. Nicht nur hat er für immer sein Augenlicht verloren, sondern er und seine Familie mussten auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, um die Folgen der missratenen Operation zu bewältigen.

Aber auch der Arzt muss für seinen kolossalen Fehler büssen. Wie ein Sprecher des Universitätskrankenhauses Bratislava gegenüber der slowakischen Nachrichtenagentur TASR bestätigt hat, soll er inzwischen keinen Patientenkontakt mehr haben.

Gesundheitssystem vor dem Kollaps

Auch die slowakische Gesundheitsaufsichtsbehörde will die Sache nicht einfach so stehen lassen und hat sich den Arzt vorgenommen. Eine Untersuchung des Vorfalls soll nun aufzeigen, wie es zu einem solch verheerenden Fehler hat kommen können.

Der slowakische Gesundheitssektor befindet sich in einer turbulenten Zeit. Das Ärzte- und Pflegepersonal fordert bereits seit längerem bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Wie in vielen Orten der Welt weist auch das slowakische Gesundheitssystem einen krassen Personalmangel auf. Eine Vielzahl medizinischen Personals ist über die Jahre in die Tschechische Republik und Österreich abgewandert.

Durch die Corona-Pandemie hat sich der Druck auf das slowakische Pflegepersonal nochmals deutlich erhöht. Eine Besserung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Die Lage droht gar zu eskalieren. Letzte Woche kündigten rund 3000 Ärzte an, sie erwägten eine Kündigung, sollten sich die Arbeitsbedingungen nicht schleunigst verbessern. (ced)


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