Seit Sonntag wurde das U-Boot Titan vermisst. Jetzt ist klar: Die Insassen sind alle tot. Das Tauchboot ist implodiert, wie die Küstenwache am Donnerstagabend mitteilte. Über die gestorbenen Passagiere tauchen immer mehr Details auf.
Eines dieser Details ist besonders unheimlich. Wie die «New York Times» am Donnerstag berichtet, soll Wendy Rush, die Ehefrau von Ocean-Gate-CEO und Steuermann des Unglücks-U-Boots Stockton Rush (61), die Ururenkelin von Ida und Isidor Straus sein. Das Ehepaar Straus starb während dem Untergang der Titanic im Jahr 1912 – also auf dem Schiff, zu dem ihr Ehemann jetzt tauchen wollte.
Angeblich sollen Ida und Isidor Straus ihre Plätze in den Rettungsbooten für Frauen und Kinder freigegeben haben. Das seit 40 Jahren verheiratete Paar weigerte sich laut Augenzeugenberichten einzusteigen, um jüngere Passagiere zu retten. Archivunterlagen belegen, dass sie gemeinsam ertranken und kurz vor ihrem Tod noch eng umschlungen an der Reling des Luxusdampfers gesichtet wurden.
Der amerikanische Regisseur James Cameron (68) widmete dem wohlhabenden Ehepaar in seinem legendären Film «Titanic» aus dem Jahr 1997 eine prominente Rolle: Eine herzzerreissende Szene zeigt, wie das Paar Arm in Arm auf dem Bett ihrer Luxuskabine liegt, während um sie herum das Wasser langsam ansteigt.
Frau von Ocean-Gate-Chef tauchte selbst schon dreimal zum Wrack
Die nun um ihren Ehemann trauernde Wendy Rush stammt laut dem Bericht von Minnie Straus, der Tochter von Ida und Isidor ab. Wendy und Stockton Rush sind seit 1986 verheiratet. 2009 gründete Rush Ocean-Gate.
Wendy Rush hat an der renommierten Princeton-University studiert und ist ebenfalls im Unternehmen ihres Mannes tätig. Als Leiterin der Kommunikationsabteilung gehört sie dem Führungsstab von Ocean-Gate an. Rush ist ausserdem langjähriges Vorstandsmitglied der Wohltätigkeitsorganisation des Unternehmens. Sie sei in den letzten drei Jahren selbst dreimal zum Wrack der Titanic getaucht, heisst es. Rush äusserte sich gegenüber der «NYT» weder zum Verschwinden ihres Mannes noch zu den berühmten Vorfahren.
In den vergangenen Tagen sorgten vor allem mögliche technische Mängel am U-Boot Titan für Schlagzeilen. Laut Medienberichten sei etwa kein GPS-System vorhanden. Die Menschen an Bord der Titan waren deshalb vollständig von Sonarbojen des Mutterschiffes abhängig. (ene)