«Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken», sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, am Freitag anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Wasserberichts der Organisation.
Demnach leidet etwa die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Mehr als zwei Milliarden Menschen leben demnach ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser, und 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen. Einem Uno-Ziel zufolge sollen diese Missstände bis 2030 beseitigt werden – das kann voraussichtlich aber nicht erreicht werden.
Die Wasserknappheit hat das Potenzial, Konflikte anzufachen
Der weltweite Süsswasserverbrauch steigt den Angaben zufolge jährlich um ein Prozent. Grund dafür seien etwa Änderungen bei der Ernährung, hiess es. Auch wenn knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süsswassers auf die Landwirtschaft entfalle, seien für den Anstieg des Wasserbedarfs vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) verantwortlich.
Diese Wasserknappheit hat nach Ansicht der Unesco das Potenzial, Konflikte anzufachen. Zum Beispiel habe die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika – etwa durch schlecht durchdachte Wassererschliessungsprojekte – zu Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. Daher empfehle die Unesco mehr Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung.
Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich von der Unesco und deren World Water Assessment Programme für Uno-Water erstellt. (SDA)