Und was macht Kamala Harris?
Plötzlich geht Donald Trump (78) auf Tuchfühlung mit der Krypto-Szene

Noch vor drei Jahren hielt Präsidentschaftskandidat Donald Trump nichts von Bitcoin und Co. Das hat sich geändert. Trump hat die Krypto-Szene als Wahlkampfthema entdeckt.
Publiziert: 23.08.2024 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2024 um 17:05 Uhr
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Donald Trump auf der Bitcoin-Konferenz im Juli.
Foto: keystone-sda.ch

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (78) hat in einem Beitrag auf Truth Social offenbar für ein «offizielles» Kryptowährungsprojekt mit seinem Namen geworben. «Zu lange schon werden die Durchschnittsamerikaner von den Grossbanken und der Finanzelite ausgenutzt. Es ist an der Zeit, dass wir zusammen Stellung beziehen. #BeDefiant», hiess es in dem Post.

Trump fügte auch einen Link zu einem Telegram-Kanal für sein offizielles «DeFi»-Projekt bei, wie NBC News berichtet. DeFi steht dabei kurz für dezentralisierte Finanzmärkte. Der Beitrag von Trump über das Projekt erfolgt, nachdem er eine Reihe von Massnahmen ergriffen hat, um sich mit der Kryptowährungsgemeinschaft zu verbünden, die online sehr aktiv und eng verbunden ist. Nachdem er Kryptowährungen 2021 noch als «Betrug gegen den Dollar» bezeichnet hatte, lobte Trump sie in diesem Sommer bei einer Bitcoin-Konferenz.

Auch Trump hat investiert

Gleichzeitig haben Unternehmen aus dem Krypto-Sektor ihre politischen Spenden drastisch erhöht. So hat die Kryptoindustrie laut einem Bericht der Non-Profit-Organisation Public Citizen in diesem Jahr 119 Millionen Dollar (gut 100 Million Franken) gespendet, um die Bundeswahlen zu beeinflussen. Trump hat selbst in den Sektor investiert und besitzt inzwischen Kryptowährungen im Wert von mehreren Millionen Dollar.

Trumps Sohn Eric (40) hatte zuvor am 6. August in einem Beitrag auf X eine «grosse Ankündigung» rund um Kryptowährungen und DeFi angeteasert. Der von Trump verlinkte Telegram-Kanal wurde am selben Tag erstellt und gewann am Donnerstag, eine Stunde, nachdem Trump darüber gepostet hatte, schnell an Abonnenten – fast 30'000. Bevor Trump auf Truth Social postete, veranstaltete die Telegram-Gruppe ein Gewinnspiel für Telegram Premium-Abos und begrüsste die Abonnenten im «einzigen offiziellen Telegram-Kanal für das Trump DeFi-Projekt!».

Hoffnung auf Spenden?

Telegram ist dafür bekannt, extremistische und pro-Trump-Inhalte zu hosten, die ausserhalb der Richtlinien anderer Social-Media-Plattformen liegen. Obwohl Kryptowährungen in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen haben, sind sie auch ein attraktives Werkzeug und Ziel für Betrüger und Hacker. «Bleiben Sie wachsam und fallen Sie nicht auf Imitationen oder Betrügereien herein – unser Team wird Sie niemals zuerst anschreiben», schrieb der Kanal in der Ankündigung. NBC bat das Trump-Wahlkampfteam um eine Stellungnahme, die zurzeit noch ausstehend ist.

Trump hat sich also auf der Bitcoin-Veranstaltung in Nashville klar pro Krypto positioniert und es zu seinem Wahlkampfthema gemacht. Dies könnte auch daran liegen, dass er auf mögliche Wahlkampfspenden aus dem finanzstarken Sektor hofft. Anders sieht es bei Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (59) aus, die sich noch nicht zu Kryptowährungen geäussert hat. Das könnte sich in den kommenden Wochen und Monaten ändern. 

«2028 wichtiges Wahlkampfthema»

«Es ist unvermeidlich, dass Krypto ein bestimmendes politisches Thema wird, angesichts des Wachstums. 2028 wird Bitcoin eines der Top-Ten-Themen im Wahlkampf sein, genauso wie Abtreibungen und Waffengesetze», zitiert der «Spiegel» Autor Alex Gladstein. Er verfasste das Buch «Das kleine Bitcoin-Buch: Warum Bitcoin für deine Freiheit, Finanzen und Zukunft wichtig ist» mit und ist Strategiechef der Human Rights Foundation.

Anders sieht es derweil Krypto-Kritikerin Molly White, die sich eingehend mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Für sie sind Kryptowährungen «einfach kein relevantes Wahlkampfthema». Die meisten normalen Leute würden sich schlicht nicht dafür interessieren. Wichtiger seien Harris' Wahlkampfthemen wie bezahlbare Wohnungen und Steuersenkungen. 

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Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

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