Und das kannst du dagegen tun
Darum verursacht Rotwein so üble Kopfschmerzen

Wer Alkohol trinkt, riskiert einen Kater. Besonders nach Rotwein klagen viele über Kopfschmerzen. Aber warum? Genau das wollten Forscher herausfinden und wurden fündig.
Publiziert: 23.11.2023 um 18:17 Uhr
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Wer Wein trinkt, bekommt gerne mal Kopfschmerzen. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Erst wird gefeiert, dann gejammert. Auf einen feuchtfröhlichen Abend folgt meistens ein böses Erwachen. Katerstimmung! Und gerade Weintrinker klagen oft über Kopfschmerzen. Insbesonders, wenn Rotwein konsumiert wurde.

Gibt es einen Grund, warum ausgerechnet Rotwein so zu Kopf steigt? Diese Frage wollten Forscher in den USA klären und machten eine erstaunliche Entdeckung, die sie am Montag in der Zeitschrift «Scientific Reports» veröffentlichten. 

Abbau von Alkohol wird blockiert

Schuld an dem hohen Kopfschmerz-Faktor bei Rotwein ist Quercetin. Dabei handelt es sich um ein Flavonol, eine Pflanzenverbindung, die in Obst und Gemüse wie Weintrauben, Beeren, Zwiebeln und Broccoli vorkommt. Eigentlich nichts Schlimmes, ausser in Verbindung mit Alkohol. Denn Quercetin kann die Fähigkeit des Körpers, Alkohol zu verstoffwechseln, beeinträchtigen. Die Folge: Heftige Kopfschmerzen. 

«Wenn Quercetin in den Blutkreislauf gelangt, wandelt der Körper es in eine andere Form um, die Quercetin-Glucuronid genannt wird», erklärt Chemiker Andrew Waterhouse, Mitautor der Studie und emeritierter Professor an der Universität von Kalifornien in einer Medienmitteilung. «In dieser Form blockiert es den Metabolismus von Alkohol.»

Quercetin wird von Trauben als Reaktion auf das Sonnenlicht produziert. Je mehr Sonne, desto höher der Quercetin-Gehalt. Und damit das Risiko auf Kopfschmerzen.

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Flavonol gibt es auch im Weisswein, doch im Vergleich enthält Rotwein viel mehr. Endgültig gelöst ist das Kopfschmerz-Rätsel aber noch nicht. Die Studie wurde vorerst im Labor vorgenommen und nicht am Menschen getestet. Heisst: Die Forscher wollen in einem nächsten Schritt ihre These in einer klinischen Studie mit Probanden prüfen. Dabei sollen Rotweine mit unterschiedlichem hohen Quercetingehalt und ihre Wirkung getestet werden.

Wer nicht so lange warten möchte, bis die Ergebnisse der klinischen Studie da sind, soll selbst einige Weine durchprobieren, empfiehlt der Kardiologe Jonas Spaak. Er war zwar selbst nicht an der Studie beteiligt, hat diese aber aufmerksam gelesen. «Um Kopfschmerzen zu minimieren, kann man experimentieren und Weine verschiedener Erzeuger und Rebsorten probieren», sagt der Mediziner zu CNN. Das könnte man schon jetzt aus der Untersuchung aus den USA mitnehmen. (jmh)

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