Das ist nicht etwa eine abstruse Medienmitteilung von Klima-Klebern, sondern eine Studie der The Obesity Society im Fachmagazin «Obesity». Die wissenschaftliche Gesellschaft für die Erforschung von Fettleibigkeit und ihrer Behandlung will zeigen, dass neben dem globalen Bevölkerungswachstum auch das zunehmende Gewicht von Menschen für einen CO₂-Anstieg sorgt. Dies liege an der durchschnittlichen Stoffwechselrate, die massgeblich vom Körpergewicht eines Menschen abhängt.
Zitiert wird der US-Rat für landwirtschaftliche Forschung und Wirtschaft: Demnach «verschwenden» Menschen mit Übergewicht etwa 140,7 Gigatonnen Lebensmittel jährlich.
Dabei handelt es sich um sogenannten metabolischen Abfall, also Lebensmittel, die konsumiert werden, obwohl der Kalorienbedarf bereits gedeckt ist. Allein die Herstellung dieser nicht notwendigen Lebensmittel verursacht rund 240 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen.
Erhöhte Verkehrsbelastung
Füllige Menschen werden für insgesamt rund 700 Megatonnen unnötiger CO₂-Emissionen verantwortlich gemacht. Das entspricht etwa 1,6 Prozent aller menschlichen Emissionen. Als übergewichtig gelten für die Studie Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher.
Gründe für den übermässigen CO₂-Ausstoss seien nicht nur der erhöhte Nahrungsmittelkonsum und Stoffwechsel, sondern auch der gesteigerte Brennstoffverbrauch für den Transport. Übergewicht führe zu einem verstärkten Verbrauch fossiler Brennstoffe. Demnach verursachen kurvigere Menschen im Verkehr etwa einen Fünftel mehr Treibhausgase als Normalgewichtige.
Die Behandlung von Übergewicht helfe damit nicht nur den Betroffenen, sondern der gesamten Gesellschaft, so die Forscher: «Übergewicht beeinflusst nicht nur die Gesundheit der betroffenen Individuen, unbehandeltes Übergewicht könnte auch zu Umweltproblemen beitragen.» (kes)