In Deutschland kam es am Donnerstagabend zu heftigen Unwettern. Schuld war Tief «Lambert». Es brachte Gewitter, Starkregen, Hagel und stürmische Böen mit sich. Betroffen waren grosse Teile des Landes.
Am meisten Regen fiel nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Nordrhein-Westfalen. An der Messstation Sassendorf im Kreis Soest fielen 102 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden. In Gelsenkirchen und Dortmund schüttete es circa 95 Liter pro Quadratmeter.
Kassel von starkem Hagel betroffen
Doch auch in Kassel herrschte absoluter Notstand. Dort bildeten sich sogenannte «Superzellen», wie die «Süddeutsche» berichtet. Es kam zu starkem Hagel, der Autos zerstörte, und heftigem, kübelartigem Regen, der Strassen und Keller überflutete. Auch starke Windböen rissen vielerorts Bäume aus den Wurzeln. Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung: «Die Feuerwehr kommt mit ihren Einsätzen nicht hinterher.»
Ähnliches spielte sich auch in Frankfurt ab. Ein Feuerwehrsprecher der Stadt erzählte der Zeitung: «Die Leute haben ein Riesenglück gehabt», denn entrissene Bäume hätten teils ganze Autos zerquetscht. Auch hier war die Feuerwehr gänzlich ausgelastet.
Absoluter Ausnahmezustand auch in Braunschweig
Doch damit nicht genug. Auch in Braunschweig herrschte Untergangsstimmung. Bilder und Videos zeigen, wie Starkregen die Innenstadt regelrecht überflutet. Die Feuerwehr war auch hier die ganze Nacht im Grosseinsatz. In Pressemitteilungen informierte sie per Instagram: «Um 22 Uhr verzeichnete die Feuerwehr Braunschweig im Stadtgebiet 530 Einsatzstellen. Stand 19.45 Uhr sind bereits circa 1000 unwetterbedingte Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr Braunschweig eingegangen.»
Die Leitzentrale war komplett ausgelastet, Anrufer mussten teilweise sogar warten, bis ihr Anruf entgegengenommen werden konnte. Bürgerinnen und Bürger wurden informiert, nur im Notfall anzurufen. Ein Feuerwehrmann, der an der Leitstelle im Einsatz war, erzählt Blick: «Sowas habe ich mit 35 Jahren Berufserfahrung noch nie erlebt. Wir hatten rund viermal mehr Anrufe als üblich.»
Auch heute sind die Einsatzkräfte landesweit unermüdlich im Einsatz. Sie pumpen Keller aus und beseitigen Bäume. Ihr Einsatz wird sich in Teilen Deutschlands wohl noch über den ganzen Tag ziehen. Das Unwetter zieht derweilen nach Osten weiter. Der DWD gibt bekannt, dass man sich in manchen Regionen auch am Freitag noch auf Starkregen einstellen müsse.