Paula White verkauft «übernatürliche Wunder» für 1000 Dollar
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Trumps Glaubensberaterin:Paula White verkauft «übernatürliche Wunder» für 1000 Dollar

Übernatürliche Segnungen, Privatjet, Millionen
Das ist Trumps Glaubensberaterin Paula White

Trump ernannte die Teleevangelistin Paula White zu seiner neuen Glaubenschefin. Die 58-Jährige sorgte in der Vergangenheit mit kuriosen finanziellen Versprechungen und übernatürlichen Segnungen für Schlagzeilen.
Publiziert: 09.04.2025 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2025 um 13:59 Uhr
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Paule White unterstützte das Duo Trump/Vance im Wahlkampf.
Foto: AP

Darum gehts

  • Paula White, Trumps Glaubenschefin, vertritt umstrittenes Wohlstandsevangelium und erntet Kritik
  • White bietet angeblich übernatürliche Segnungen für Geld an
  • Ihre Kirche nahm in den 00er-Jahren rund 150 Millionen Dollar ein
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Janine EnderliRedaktorin News

Wer Trump kritisiert, greift Gottes Willen an. Diese Überzeugung vertritt die bekannte Evangelistin Paula White (58). Sie wurde im Februar zu Trumps Glaubenschefin ernannt und zieht damit den Zorn vieler Christen auf sich. 

Grund für die Empörung: Whites finanzielle Praktiken. Die Frau aus Florida vertritt das sogenannte «Wohlstandsevangelium». Die Lehre besagt, dass materieller Reichtum ein Zeichen für Gottes Gunst ist. Wohlstand erhalte man, wenn man ihn sich mit Gebeten oder anderen Praktiken verdient habe. 

White geriet im März in die Kritik, als sie in einem Video scheinbar «sieben übernatürliche Segnungen» für 1000 Dollar anbot. Der Clip breitete sich in den sozialen Medien rasch aus und wurde von vielen Usern als «Gauner-Masche» kritisiert. 

White: «Irreführende Verleumdung»

Ein Sprecher von White bezeichnete den Vorwurf später als «irreführende Verleumdung». Ob die 58-Jährige tatsächlich übernatürliche Segnungen für Geld anbietet, geht aus der Sichtung des Videos nicht hervor. Zwar ruft die Trump-Beraterin tatsächlich zu Spenden auf, es ist jedoch nicht ganz klar, ob sie dies in direktem Zusammenhang mit den «Segnungen» tut. 

Brisant: Es ist nicht das erste Mal, dass White mit ihren finanziellen Praktiken Aufsehen erregt. 2016 verkaufte sie «Auferstehungssamen» für 1144 Dollar. Gott habe ihr den Preis verraten, sagte sie damals. «Es kommt nicht oft vor, dass ich so konkret darum bitte, aber Gott hat mich dazu angewiesen.» Könne jemand den Betrag nicht aufbringen, könne man auch 114 oder 44 Dollar bezahlen. Im Preis inbegriffen war auch ein «übernatürliches Gebetstuch». 

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Karriere als Teleevangelistin

White erlangte als Moderatorin bei einem evangelischen Fernsehsender und als Autorin Berühmtheit. Sie trat bereits 2016 an die Seite Trumps und beriet den späteren Präsidenten während seiner Kampagne in Glaubensfragen. Dabei fiel sie vor allem durch ihre Wortwahl auf. So bezeichnete sie die Gegner Trumps beispielsweise als «dämonisches Bündnis» und äusserte mehrfach den Satz, Trump sei von «Gott für das Präsidentenamt auserwählt» worden.

Mit 18 Jahren bekannte sich White zum Christentum. 1991 gründete sie eine eigene Kirche. Mit der Organisation Walls International Church häufte sie offenbar auch Luxusgüter an. So legte eine Untersuchung offen, dass White und ihr Mann einen Privatjet besassen und erhebliche finanzielle Summen über die Kirche eingenommen wurden. Zwischen 2004 und 2006 waren es offenbar rund 150 Millionen Dollar. 

Sie leitet jetzt Taskforce

In ihrer neuen Aufgabe soll White eine Taskforce zur «Beseitigung antichristlicher Vorurteile» leiten. Trump kündigte nach seiner erneuten Amtseinführung an, Christen «in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu schützen und die Nation unter Gott zu vereinen».

2020 fiel White durch weitere umstrittene Aussagen auf, die öffentlich heftig kritisiert wurden. In einer Rede bezeichnete sie Bewegungen wie Black Lives Matter als «antichristlich» und sogar als «Terrororganisationen». Zudem äusserte sie sich kritisch über Einwanderer und behauptete, Jesus wäre «sündig» gewesen, wenn er Einwanderungsgesetze gebrochen hätte.

Aufgrund ihrer Biografie befürchten Vertreter verschiedener Konfessionen nun eine zu grosse Vermischung von Politik und Religion. Nicht nur die politischen Gegner Trumps erzürnt die 58-Jährige – auch in rechtskonservativen Kreisen ist man nicht überall von der Pastorin überzeugt. So bezeichnete Jon Root, Mitglied der rechtspopulistischen Organisation Turning Point USA, White als eine «zu 100 Prozent falsche Lehrerin». Befürworter argumentieren hingegen, dass White für die Interessen gläubiger Amerikaner einstehe und ihnen im Weissen Haus Gehör verschaffen könne. 

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