Das US-Militär hat am Freitag ein weiteres «Flugobjekt» über amerikanischem Territorium abgeschossen. Das teilte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (60), in Washington mit.
Das Flugobjekt habe sich in einer Höhe von etwa 40'000 Fuss (rund 12'000 Meter) über dem Bundesstaat Alaska befunden und eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dargestellt. Daher habe das US-Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden (80) abgeschossen.
«Hoffen, dass Bergung erfolgreich sein wird»
Zur Herkunft des Flugobjekts könne er noch nichts sagen, betonte Kirby. «Wir wissen nicht, wem dieses Objekt gehört.» Nach der ersten Sichtung des Objekts am Donnerstag habe das Luftverteidigungskommando Norad Flugzeuge in die Luft geschickt, um dieses genauer anzuschauen.
Präsident Biden habe dann am Freitagmorgen den Befehl zum Abschuss gegeben. Ein F-22-Kampfjet habe das Flugobjekt am Freitag um 13.45 Uhr US-Ostküstenzeit abgeschossen.
Wie auch beim Spionageballon sollen die Trümmer geborgen werden. «Wir gehen davon aus, dass wir in der Lage sein werden, die Trümmer zu bergen», so der Sprecher. Teile des Objekts seien nach dem Abschuss wohl auf gefrorenes Wasser gefallen. «Wir hoffen, dass die Bergung erfolgreich sein wird und wir dann etwas mehr darüber erfahren können.»
Objekt wesentlich kleiner als Spionageballon
Kirby erklärte, dass das Objekt von einem Kampfjet abgeschossen wurde. Es habe «ungefähr die Grösse eines Kleinwagens gehabt» – somit ist das Flugobjekt wesentlich kleiner als der Spionageballon, der «so gross wie mehrere Busse» war.
Am vergangenen Samstag hatte das US-Militär einen mutmasslichen Spionageballon Chinas über amerikanischem Territorium vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die US-Regierung wirft China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei, und von einer «Überreaktion». (SDA/obf)
