Auf einen Blick
- Ein Tourist wurde bei einer Wildwasserfahrt in einem australischen Nationalpark eingeklemmt
- Nach mehreren gescheiterten Befreiungsversuchen war schliesslich eine Beinamputation notwendig für die Rettung
- Der Mann befindet sich in kritischem Zustand im Spital
Nicht selten endet ein solcher Unfall mit dem sicheren Tod: In Australien ist am Freitag ein litauischer Tourist (65) während einer Wildwasserfahrt im Franklin-Gordon Wild Rivers National Park auf der Insel Tasmanien zwischen Felsen eingeklemmt worden.
Sich selber zu befreien war dem Mann angesichts seiner misslichen Lage unmöglich, also setzte er per Smartwatch einen Notruf ab. Obwohl der Funk die Rettungskräfte erreichte und diese auch umgehend ausrückten, zeigte sich kurz nach deren Ankunft im abgelegenen Gebiet, dass es ein brenzliger Einsatz werden würde.
Man habe einen «extrem herausfordernden und technischen» Einsatz erwartet, erklärte Einsatzleiter Doug Oosterloo dem Sender ABC News. Und tatsächlich: Mehrere Befreiungsversuche, auch unter Gebrauch von Spezialgeräten, scheiterten am Freitagabend und auch noch am Samstagmorgen. Es sei «so ziemlich das schlimmste Szenario, das man sich vorstellen kann, abgesehen vom Ertrinken», beschrieb ein Polizeibeamter die Szenerie.
«Eine Entscheidung zwischen Leben oder Tod»
Zwar trug der Kajakfahrer einen Schwimmanzug, doch mit seiner Ausrüstung wäre er laut den Einsatzkräften auf keinen Fall dafür gerüstet gewesen, mehrere Stunden teils unter Wasser in der Strömung auszuharren. Der 65-Jährige sei jedoch die ganze Zeit über positiv geblieben, dass er seiner Notlage entkommen werde, hiess es vonseiten der Retter.
Dass ein solcher Einsatz in der Wildnis nicht spurlos an einem vorbeigeht, musste der Mann dann aber früher oder später am eigenen Leib erfahren. Die Verschlechterung seines Gesundheitszustandes habe schliesslich zu dem schwierigen Entschluss geführt, ein Bein zu amputieren, um ihn befreien zu können.
«Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um den Mann zu retten, bevor die schwierige Entscheidung getroffen wurde, sein Bein zu amputieren», sagte Oosterloo. Es sei «eine Entscheidung zwischen Leben oder Tod» gewesen, so der Polizist weiter.
Nachdem Ärzte ihm das Bein vor Ort mit Spezialausrüstung abgenommen hatten, wurde der verletzte Abenteurer in ein Spital in der tasmanischen Hauptstadt Hobart ausgeflogen. Er befindet sich dort laut australischen Medienberichten in kritischem Zustand.