Über 10 Millionen Euro
AfD erbt riesigen Goldschatz – darf sie ihn behalten?

Ein schwerreicher Deutscher vermachte der rechtspopulistischen Partei sein in Gold angehäuftes Vermögen. Doch es gibt Streit um das Erbe.
Publiziert: 30.07.2023 um 01:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2023 um 09:58 Uhr
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Eine fiktive Szene: Die AfD lässt den Goldschatz untersuchen.
Foto: Screenshot

Die rechtspopulistische Partei AfD hielt am Freitag ihren Bundesparteitag in Magdeburg ab und sorgte mit einem eingeblendeten Bild für Aufsehen: Ein Tresorraum ist zu sehen, Tische voller Goldbarren und Goldmünzen. Männer begutachten den Schatz, beleuchtet von einem Kronleuchter. Die Krux: Das Bild ist fake – doch der Schatz ist echt.

Das Bild wurde von einer Künstlichen Intelligenz erstellt und soll zeigen, wie die AfD den Goldschatz von Fachleuten prüfen lässt. Doch wie kam die AfD zum Schatz? 2018 nahm sich der schwerreiche Ingenieur Reiner Strangfeld das Leben – und hielt in einem seiner Testamente fest, dass die AfD sein ganzes Vermögen erhalten soll.

AfD liess Goldschatz zwei Tage lang auf Echtheit prüfen

In seinem Haus fanden sich 61 1-Kilogramm-Goldbarren und hunderte Gold-Münzen. Ein noch grösserer Schatz lagerte in Schliessfächern in Luxemburg. Geschätzter Wert laut «Spiegel»: Über 10 Millionen Euro! Die AfD liess den Schatz an einen unbekannten Ort transportieren. Laut «Bild» wohl in die Schweiz. Partei-Rechnungsprüfer Eberhart Brett sagte, dass die AfD das Gold zwei Tage lang von Prüfern auf seine Echtheit überprüfen liess.

Doch ob die AfD das Gold behalten kann, ist unklar – und wird ein Gericht entscheiden müssen. Laut «Spiegel» kämpfte Strangfeld schon lange vor seinem Tod mit psychischen Problemen, litt an Paranoia, fühlte sich verfolgt. Er gab an, den «Antichristen» gesehen zu haben.

Er verfasste fünf Testamente

Zwischen 1998 und 2006 wurde er in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen, driftete danach immer mehr in eine Welt aus Verschwörungsfantasien, Antisemitismus und Rassismus ab. Einen Arzt, der in ihn der Klinik behandelte, beschimpfte er laut «Spiegel» als «Ausländersau».

Nun wird ein Gericht entscheiden müssen, welches der vier wirren Testamente, die er kurz vor seinem Tod schrieb, gültig ist. Oder ob das fünfte – das er 1992 verfasst und in seinem Tresor gefunden wurde – alle anderen ersetzt. Darin verfügte er, dass sein Vermögen «der legalen, deutschen Rechtspartei zufliesst, die sich am vehementesten gegen multikulturelle Einflüsse und am deutlichsten für Deutsche in Deutschland einsetzt». Die AfD gabs damals allerdings noch nicht. Könnte bedeuten, dass alle leer ausgehen – und das Vermögen zuletzt an den Staat geht. (neo)

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