Trumps ehemaliger Wirtschaftsberater sorgt in den USA für Häme und Kopfschütteln. Larry Kudlow (73) wetterte beim Trumps Haussender Fox über den geplanten «Green New Deal» von US-Präsident Joe Biden (78).
Kudlow behauptete, dass Biden mit seinen Klimaschutzzielen den Amerikanern Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte verbieten wolle. Auch das Bier werde anders sein, nämlich «pflanzlich».
Für den Unabhängigkeitstag skizzierte er ein veganes Horrorszenario: «Keine Burger mehr am 4. Juli, keine Steaks auf dem Grill. Macht euch bereit: Ihr könnt dann ein pflanzliches Bier zischen, Rosenkohl grillieren und die US-Fahne schwenken.»
Zur Erinnerung: Bier besteht seit 505 Jahren aus Hopfen und Malz, Fleisch hat darin nichts zu suchen. So sieht es das damals niedergeschriebene deutschen Reinheitsgebot vor.
Häme auf Twitter
Die Aussage, dass es nur noch «pflanzliches Bier» geben soll, belustigt viele Beobachterinnen und Beobachter der Szene. Auf Twitter mischte sich unter anderem der demokratische US-Senator Chuck Schumer (70) ein. Die Oscars habe er mit einem «pflanzlichen Bier» geschaut, postete Schumer mit einem Foto von sich. «Danke, Joe Biden», fügte er ironisch hinzu.
Der «New York Times»-Kolumnist Paul Krugman (68) gab sich ernster. Was Kudlow hier tue, kritisierte er, sei bewusst, Nebelkerzen zu werfen: «Es gibt, selbstredend, keine Fleischverbote in Bidens Plan.»
Das sei, was der rechte Flügel mache: «Es sind nur Falschbehauptungen über böse Liberale, von denen man hofft, sie werden geglaubt, einfach, weil es zur Erzählung von liberaler Gemeinheit passt.»
Biden macht Ernst
Hinter dem Scharmützel stecken echte Pläne von Biden. Der US-Präsident hat eine Zeitenwende im Klimaschutz angekündigt. Vergangene Woche lud er 40 Staats- und Regierungschefs zu einem virtuellen Klimagipfel ein.
Biden beabsichtigt, die CO2-Emissionen der USA – im Vergleich zu den Werten von 2005 – bis 2030 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Ein etwa doppelt so hohes Ziel wie seinerzeit das der Obama-Regierung. (gf)