«Es stimmt, dass sie Frauen in den Schritt fassen dürfen?»
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Donald Trump bei Verhör:«Es stimmt, dass sie Frauen in den Schritt fassen dürfen?»

«Grab them by the p***y»
Trump verteidigt vulgäre Aussage

In einer auf Video aufgezeichneten Anhörung von Donald Trump verteidigt sich dieser – auf seine unverbesserliche Art und Weise.
Publiziert: 06.05.2023 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2023 um 11:30 Uhr
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Donald Trump will sich 2024 erneut zum US-Präsidenten wählen lassen.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Die US-Autorin Jean Carroll (79) wirft Donald Trump (76) vor, sie Mitte der 90er-Jahre vergewaltigt zu haben. Dieser weist die Anschuldigung weit von sich – unter anderem mit der Begründung, dass Carroll «nicht sein Typ» sei.

Nun wurde ein Vernehmungsvideo im Zusammenhang mit der Klage gegen Trump öffentlich. In altbekannter Manier weicht Trump dort den Fragen der Anwältin, Roberta Kaplan, aus. Und er verteidigt darin seine Aussage, dass Carroll nicht seine erste Wahl sei.

«Ich hoffe, Sie sind nicht beleidigt»

Trump sagt fast entschuldigend zu Kaplan: «Sie wären auch nicht meine Wahl, um ehrlich zu sein. Ich hoffe, Sie sind nicht beleidigt. Ich hätte auf keinen Fall Interesse an Ihnen.»

Donald Trump verteidigt sich in Video
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«Sie wären nicht meine Wahl»:Donald Trump verteidigt sich in Video

Allerdings setzt sich Trump in die Nesseln, als er auf einem Bild sich und die Klägerin Jean Carroll identifizieren soll – und sie prompt mit seiner Ex-Frau Marla Maples (59) verwechselt. Dies passiert ihm gleich zweimal, was seine Behauptung, sie sei nicht «sein Typ» untergräbt.

Weiter wird der Ex-Präsident auf das berühmte Video von «Access Hollywood» angesprochen, das am Rande einer TV-Show im Jahr 2005 mitgeschnitten wurde und im Vorfeld seiner Präsidentschaft für Wirbel sorgte. Darin prahlt Trump, dass er – weil er ein Star sei – Frauen in den Schritt fassen könne. «Grab them by the pussy», sagt er.

Auch dazu wurde er von Kaplan befragt und wieder verteidigte er sich auf ungewöhnliche Art und Weise: «Wenn Sie sich die letzten Millionen Jahre ansehen, ist das wohl weitgehend wahr, nicht immer, aber weitgehend wahr. Leider – oder zum Glück.»

Vergewaltigung soll in Kaufhaus passiert sein

Carroll wirft Trump vor, sie Mitte der 1990er-Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben. Trump, der damals noch nicht als Politiker, sondern als Immobilienunternehmer tätig war, wies die Vorwürfe stets zurück. Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen. Sie fordert eine Entschädigung.

Die Plädoyers in dem Fall werden kommende Woche erwartet. In dem nun veröffentlichten Video bezeichnet Trump Anwältin Kaplan ausserdem als «eine politische Agentin» und «eine Schande». In Bezug auf Carroll sagte er, dass er diese nicht kenne und nichts über «diese Verrückte» wisse. (neo)

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