Brennende Barrikaden, 23 verletzte Polizisten und ein Helikopter-Einsatz: In der Nacht auf Samstag kam es in der deutschen Stadt Leipzig zu gewaltsamen Protesten der linksextremen Szene. Wie die Leipziger Polizei bestätigt, bewarfen die Demonstranten die Beamten mit Gegenständen, errichteten Barrikaden und steckten diese in Brand.
Die Polizei schätzt die Zahl der Demonstranten auf 700 Personen. Zunächst berichtete die «Bild».
Grund für die Ausschreitungen dürfte die Verurteilung der Linksextremistin Lina E. (28) mit ihren drei Mitangeklagten sein. Die linke Szene hat für Samstag bundesweit zu einer «Tag X»-Demo unter dem Motto «United we stand – Trotz alldem, autonomen Antifaschismus verteidigen!» in Leipzig aufgerufen. Allerdings wurde die Demonstration am Donnerstag verboten, weil ein unfriedlicher Verlauf zu befürchten sei.
Polizei war mit Grossaufgebot im Einsatz
Wie die Polizei berichtet, sei aus einer friedlichen Versammlung von rund hundert Menschen am Wildbachplatz plötzlich eine aggressive Meute geworden. Einige Vermummte seien auf Hausdächer geklettert und hätten von dort aus die Einsatzkräfte mit Gegenständen beworfen. «Die Beamten wurden mit verschiedenen Gegenständen angegriffen. Es sind auch mehrere Dienstfahrzeuge beschädigt worden», berichtet eine Polizeisprecherin gegenüber der Bild-Zeitung.
Dabei wurden nicht nur 23 Beamte verletzt, darunter jemand, der im Spital weiter behandelt werden musste. Auch ein Medienvertreter wurde durch den Angriff eines Unbekannten leicht verletzt.
Die Polizei setzte Reizgas gegen die wütende Menge ein. Ausserdem musste die Feuerwehr wegen von Demonstranten in Brand gesetzten Containern ausrücken. Die Leipziger Polizei musste von Einsatzkräften aus anderen Bundesländern unterstützt werden.
Laut Polizei sind vier Personen vorläufig festgenommen worden. Die Anzahl der an den Krawallen Beteiligten wird auf 700 Personen geschätzt. (lia /AFP)