Touristin wollte auf Tahiti mit Delfinen schwimmen
Emmanuelle B. (35) verlor beide Hände bei Hai-Angriff

Bei einer Hai-Attacke in Französisch-Polynesien verlor die Touristin Emmanuelle B. beide Hände. Die Behörden haben eine gerichtliche Untersuchung angeordnet. Nun ist klar, weshalb sich die Frau überhaupt im Wasser befand.
Publiziert: 23.10.2019 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2019 um 13:55 Uhr
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Bei einer Hai-Attacke im Südpazifik verliert eine Touristin (35) beide Hände. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Die Französin Emmanuelle B. (35) ist gerade in Französisch-Polynesien in den Ferien, als es passiert: Bei einer Walbeobachtungstour am Montagmorgen wird sie von einem Hai attackiert – verliert dabei beide Hände. Sie wird erst in ein Spital auf der Insel Moorea gebracht. Sie verliert viel Blut, ihr Zustand ist kritisch. Deshalb wird sie nur kurze Zeit später mit dem Helikopter in ein anderes Spital auf der Hauptinsel Tahiti verlegt.

Thibert Teururai ist der stellvertretende Chef der Feuerwehr von Moorea. Er sagt: «Dem Opfer wurden beide Arme am Handgelenk abgetrennt und die linke Brust abgerissen.» Im Spital habe sie sich einer sehr langen Operation unterziehen müssen, um ihre beiden Arme vor einer Amputation zu schützen.

Kleine Verletzungen durch Haie kämen schon mal vor – meistens bei Anglern. «Einen Vorfall wie diesen sehen wir zum ersten Mal», sagt Teururai. Die Behörden haben nun eine Untersuchung angeordnet, um die Umstände der Tragödie zu klären.

Gruppe wollte mit Delfinen schwimmen

Laut «La Dépêche de Tahiti» war die Französin Emmanuelle B. auf einem privaten Ausflug mit Freunden, um Wale zu beobachten. Dafür hatten sie ein Boot bei einem Tauchclub organisiert, bei dem einer der Freunde offenbar arbeitet. Doch die kleine Gruppe war auf der Suche nach Walen nicht erfolgreich und entschied sich, in einer Bucht  mit Delfinen zu schwimmen. Sie bemerkten dabei nicht, dass sich dort auch ein Hai befand. 

Bei der polynesischen Hai-Beobachtungsstelle ist man schockiert, wie diese auf Facebook schreibt. Beim Führer der Gruppe handle es sich um einen ortsansässigen Tauchlehrer, der viel Erfahrung im Umgang mit Haien mitbringe. Dieser stehe immer noch unter Schock. 

Gruppe versammelte sich 

Als der Hai aufgetaucht sei, habe der Gruppenführer alle angewiesen, sich im Wasser zu versammeln. Zwar wurde das getan, jedoch konzentrierte sich der Hai auf eine Person: Emmanuelle B. 

Der für den Angriff verantwortliche Raubfisch ist ein Weissspitzenhai, den die Einheimischen auch als Parata-Hai nennen. Aufgrund der Knappheit ihrer Beute gilt diese Haiart als neugierig. Der letzte Angriff durch einen solchen Hai in Französisch-Polynesien ist allerdings über 45 Jahre her. (bra)

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