Topmanager und bekannte Gesichter
Das neue Merz-Team im Check

Jetzt ist klar, mit wem Friedrich Merz Deutschland wieder auf Vordermann bringen will. Der nächste Bundeskanzler setzt auf ein Mix aus erfahrenen Politikern und frischen Kräften aus der Wirtschaft. Spannend ist auch, wer nicht Minister wird.
Publiziert: 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 17:33 Uhr
Jetzt ist klar, welche Parteikollegen mit dem nächsten Kanzler Friedrich Merz die neue deutsche Regierung bilden werden.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Merz stellt neue CDU-Minister vor. Kabinett soll Deutschland wieder auf Kurs bringen
  • Überraschende Nominierungen: Topmanager Wildberger und Reiche in Schlüsselpositionen
  • Zehn CDU/CSU-Minister vorgestellt, darunter vier Frauen und sechs Männer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel JungRedaktor News

CDU-Chef Friedrich Merz (69) hat die neuen Minister aus seiner Partei vorgestellt. Dabei setzt der nächste Bundeskanzler auf eine Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern, auf politische Erfahrung und frische Ideen.

Die Merz-Minister stehen vor einer Herkulesaufgabe: Sie müssen sehr bald spürbare Erfolge einfahren, damit sich die Stimmung in Deutschland bessert. Blick stellt die Leute vor, die sich dieser Herausforderung stellen wollen. 

Thorsten Frei (51) wird Kanzleramtschef

Kanzleramtschef: Thorsten Frei.
Foto: imago/photothek

Thorsten Frei ist einer der wichtigsten Vertrauten von Merz. Er rückt als Kanzleramtschef ins Zentrum der Regierung. Der Jurist gilt als organisatorisch versiert und loyal.

Frei kennt die Schweiz sehr gut. Er kommt aus Donaueschingen, keine 40 Kilometer nördlich von Schaffhausen, wo er von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister war. Somit könnte er zum Ansprechpartner für Schweizer Anliegen werden. 

Johann Wadephul (62) wird Aussenminister

Aussenminister: Johann Wadephul.
Foto: imago/Mike Schmidt

Wadephul, Jurist und Reserve-Offizier der Bundeswehr, gilt als zäher und etwas unscheinbarer Teamplayer. Dem Fachanwalt für Medizin- und Sozialrecht aus Schleswig-Holstein wird zudem norddeutsche Gelassenheit attestiert. Wadephul steht für eine pragmatische Aussenpolitik.

Peinlich: Im Februar 2025 ging Wadephul zwei prorussischen Komikern auf den Leim. Diese gaben vor, Mitarbeiter des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) zu sein. In dem 20-minütigen Anruf sprach er über die militärische Unterstützung und Taurus-Marschflugkörper. 

Katherina Reiche (51) wird Wirtschaftsministerin

Wirtschaftsministerin: Katherina Reiche.
Foto: imago stock&people

Sie war 1998 eine Senkrechtstarterin: Mit nur 25 Jahren zog sie für die CDU in den Bundestag ein. 2015 verliess sie das Parlament und machte in der Wirtschaft Karriere. Reiche gilt als selbstbewusst und ehrgeizig, ist bestens vernetzt.

Ihr Name ist eine Überraschung in der Kabinettsliste: Aktuell ist sie Topmanagerin im Energiebereich, leitet die E.ON-Tochter Westenergie. Sie wird die erste Wirtschaftsministerin, die aus Ostdeutschland stammt. 

Karsten Wildberger (56) wird Digitalminister

Digitalminister: Karsten Wildberger.
Foto: imago/Sven Simon

Auch sein Name wurde nicht erwartet: Karsten Wildberger soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen. Bisher leitete der Topmanager den Konzern Ceconomy, zu dem die Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn gehören – mit mehr als 50'000 Mitarbeitern.

Alexander Dobrindt (54) wird Innenminister

Innenminister: Alexander Dobrindt.
Foto: keystone-sda.ch

Auch die CSU hat am Montag ihre Minister vorgestellt: Alexander Dobrindt soll den von der Union angekündigten Migrations-Politikwechsel umsetzen – mit weniger Einwanderung und mehr Rückführungen. Dobrindt war von 2013 bis 2017 bereits Verkehrsminister unter Angela Merkel. 

SPD gibt Minister am Mittwoch bekannt

Ebenfalls von der CDU nominiert wurden Karin Prien (59/Bildung), Nina Warken (45/Gesundheit) und Patrick Schnieder (56/Verkehr). Die CSU soll mit Dorothee Bär (47) zudem die Forschungsministerin stellen, mit Alois Rainer (60) den Landwirtschaftsminister.

Die SPD wird für die Ministerien Finanzen, Verteidigung, Arbeit und Soziales, Entwicklung, Umwelt und Klimaschutz, Bauen und Wohnen sowie Justiz und Verbraucherschutz zuständig sein. Bis zum Mittwoch entscheiden die SPD-Mitglieder noch über den Koalitionsvertrag. Danach sollen ihre Minister bekannt gegeben werden.

Offiziell unterzeichnet wird der Koalitionsvertrag am 5. Mai. Am 6. Mai soll Friedrich Merz zum Kanzler gewählt werden.

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