Die Szenen sind grausam: Der junge Mann ruft im Wasser um Hilfe, eine Hai-Flosse ist zu sehen, immer wieder umkreist das Raubtier sein Opfer, bis es schliesslich unter Wasser gezogen wird.
Das Opfer ist der Russe Wladimir P.*, der noch verzweifelt nach seinem Vater um Hilfe ruft. Dieser muss hilflos am Strand alles mit ansehen. Zu «Bild» sagt dieser: «Es ging alles sehr schnell, buchstäblich in 20 Sekunden.» Er hatte seinem Sohn ein Apartment in Ägypten gekauft, damit dieser nicht in den Krieg ziehen muss.
«Habe gesehen, dass er keinen Arm mehr hatte»
Einer der ersten, der Wladimir P. zu Hilfe eilte, war Rettungsschwimmer Mohamed H. Dieser dachte zuerst, dass der Mann nicht schwimmen könne. Als er sich mit dem Boot nähert, sieht er das Grauen.
Der traumatisierte Mohamed sagt zu «Bild»: «Als ich den Mann erreichte, war das Wasser voller Blut. Dann habe ich gesehen, dass er keinen Arm mehr hatte. Und dann den Hai. Ich wusste direkt, dass er nicht mehr zu retten war.»
Hai aufgeschnitten
Der Hai entfernte sich nach der Attacke offenbar nicht, sondern blieb in Strandnähe. Fischer umkreisten ihn und konnten ihn mit einem Netz einfangen. Zunächst glaubten sie, ein hochschwangeres Weibchen gefangen zu haben, da der Bauch so gross gewesen sei.
Als sie das Tier aufschnitten, folgte der Schock: Im Hai-Magen fanden sie laut «Al Arabiya» den Kopf, Arme und Teile des Oberkörpers von Wladimir P. Nun wird der Hai im Meeresbiologischen Institut untersucht.
Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort selten. Vereinzelt kommt es aber zu tödlichen Attacken. Im Sommer vergangenen Jahres wurden zwei Frauen, darunter eine Österreicherin, bei einem Hai-Angriff getötet. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien, 2015 ein Deutscher. (neo)
*Name bekannt