Als Paul B.* (30) in seine erste eigene 45-Quadratmeter Wohnung in München einzieht, ist diese schön warm und heimelig. «Warm heisst warm», dachte sich der junge Mann aus Niedersachsen, wie «Bild» berichtet. Sprich: Der Strom müsse in den 960 Euro Miete inbegriffen sein. Drei Jahre lang kam niemand, um ihn zu korrigieren.
Als dem Münchner sein Fehler bewusst wird, macht er ein Tiktok darüber – und löst eine riesige Kettenreaktion los. «Wieso sagt einem eigentlich keiner, dass man, wenn man in eine neue Wohnung zieht, Strom noch mal selbst anmelden muss?», fragt er, während er sich in seiner Küche ein Brötchen schmiert.
Mehr zu hohen Strompreisen
Video geht viral
Millionenfach wird sein Video geteilt. Viele User sympathisieren mit ihm. Eine Frau kommentiert: «Als ich meine erste eigene Wohnung hatte, dachte ich das auch! Eines Tages wach ich auf, Strom weg. Nach einer Stunde wusste ich, wieso.»
Doch nicht nur positive und verständnisvolle Kommentare warten auf den 30-Jährigen. «Herr lass Hirn regnen. Manche haben einfach keinen Plan vom Leben», kommentiert ein Nutzer. Ein weiterer nimmt die Sache mit Humor und schreibt: «Hä, das kommt doch per Post?»
Er muss den Strom nachbezahlen
Den Stadtwerken München ist der Vorfall peinlich. Nachdem sie das virale Video ebenfalls gesehen hatten, melden sie sich bei Paul. Es sei bei seiner Wohnung ein «Leerstand» eingetragen worden. In einem Telefonat erklären sie ihm, dass dies wohl aufgrund von Corona und wegen der Überlastung durch die Strompreis-Bremse nicht überprüft worden sei.
Paul muss den in den drei Jahren verbrauchten Strom in einer Rechnung nachzahlen. Rund 1800 Kilowattstunden hatte er in dieser Zeit gratis bezogen. Zuerst hatte Paul Angst, die Rechnung von 500 Euro nicht bezahlen zu können. «Ich hatte keine Ahnung, was Strom kostet, und echt Schiss, dass ich jetzt Privatinsolvenz anmelden muss.» Doch schon allein durch sein Tiktok-Video, kann er das Geld problemlos berappen – 1000 Euro hat er dank der vielen Klicks bereits generiert. (mgf)
* Name bekannt