Mehrere Männer mit Cowboyhüten stehen in der Manege. Sie schwingen voller Vorfreude das Lasso in den Händen und warten darauf, dass es losgeht. Und dann wird auch schon die Katze aus dem Sack gelassen – und zwar sprichwörtlich. Das Tier rennt panisch umher, bis ein Cowboy schliesslich die Katze schnappt und stolz in die Höhe reckt.
Die grausame Szene spielte sich letzten Freitag auf der internationalen Landwirtschafts- und Lebensmittelmesse in der kubanischen Hauptstadt Havanna ab. Die Einlage sollte das Publikum unterhalten. Stattdessen sorgte der Auftritt der kubanischen Rodeo-Nationalmannschaft für Empörung.
Auf Twitter machen viele ihrem Ärger Luft. «Was für ein Horror?», heisst es in den Kommentaren. Es werden Konsequenzen gefordert für die Katzen-Quäler.
Härtere Strafe dank neuem Tierschutzgesetz
Inzwischen hat sich das kubanische Landwirtschaftsministerium eingeschaltet. In einer Erklärung teilte die Behörde mit, dass die Männer bestraft würden. Gleichzeitig verurteilt das Ministerium «den bedauerlichen Akt der Tierquälerei vor den Augen der anwesenden Zuschauer».
Die Cowboys müssten mit «administrativen und disziplinarischen Sanktionen» rechnen. Was den Männern konkret blüht, ist noch nicht bekannt. Aber: Seit dem 1. Juli 2021 gilt ein neues Tierschutzgesetz.
Dieses verpflichtet kubanische Bürgerinnen und Bürger, «jedes Säugetier, jeden Vogel, jede Biene, jedes Reptil, jeden Fisch, jedes Krustentier und jede Amphibie als Lebewesen zu schützen». (ced)