Die arabische Israelin Layan Nasser (18) ist eine von 39 Menschen, die im Istanbuler Nachtclub Reina kurz nach Mitternacht erschossen wurden (BLICK berichtete).
Seit Monaten für die Reise gespart
«Ich war sehr besorgt über diese Reise», sagte der Vater Zaher Nasser zu Channel 10 TV. «Ich bat sie, wegen der unklaren Sicherheitslage nicht zu fahren, aber sie bestand darauf, mit ihren Freundinnen mitzugehen.»
Nasser hatte erst im Juni die Highschool abgeschlossen und sparte seit fünf Monaten für diese Reise. «Sie wollte sie unbedingt machen, es war ihr erster Trip ins Ausland», sagte ihr Cousin Hadil Haj-Yihya zu «The National».
Nassers Reise-Gspänli Ruwa Mansour (18) wurde beim Terroranschlag verletzt, ihre zwei anderen Freundinnen kamen mit dem Schrecken davon. Die vier jungen Frauen hätten kurz nach Mitternacht im Restaurant neben dem Istanbuler Club gesessen, erzählt Mansour. Sie hätten darüber gesprochen, wo es als Nächstes hingehen soll – als der Terrorist das Feuer eröffnete.
«Es ist wie in einem Film»
«Ich kann es noch immer nicht verstehen», sagt Aya Ahsan Abed Alahi (26), die mit Nasser in einer Zahnklinik arbeitete. «Ich habe meine beste Freundin verloren.»
Gestern wurde die junge Frau in ihrer Heimatstadt in Tira, Israel beerdigt. Tausende Menschen versammelten sich, um von der Toten Abschied zu nehmen.
«Es ist wie in einem Film», sagt Nassers Cousine Shadi. «Ein unschuldiges Mädchen will einfach nur glücklich sein und Schönes sehen und dann zeigt sich, dass das Schöne das Schlechteste auf der Welt ist.»
Täter identifiziert – und flüchtig
Der Täter wurde laut dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu mittlerweile identifiziert. Die Fahndung nach dem Flüchtigen dauere an. Der Terrorist stamme aus Zentralasien und habe in der Vergangenheit für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft. (kra)