Hitze und pralle Sonne – dafür ist das Death Valley im US-Bundesstaat Kalifornien bekannt. Die maximale Durchschnittstemperatur im Juli liegt bei knapp 40 Grad Celsius.
Mit der Hitzewelle, die nun auch Kalifornien erreicht hat, steigt das Thermometer dieses Jahr aber auf weit mehr als 40 Grad. So wurde am Samstag vom US-Wetterdienst eine Temperatur von 54,4 Grad gemessen. Am Sonntagnachmittag soll das Thermometer im Furnace Creek Visitors Center im Death Valley sogar auf 56,7 Grad gestiegen sein!
Zwar steht für letztere Messung noch eine offizielle Bestätigung aus – sollte die Zahl stimmen, so könnte dies ein Temperaturrekord bedeuten, schreibt der «Spiegel».
Hitze soll auch in der Nacht anhalten
Meteorologen zufolge soll die Hitze weiterhin bleiben – und das nicht nur im menschenleeren Death Valley, sondern auch in den dicht besiedelten Gebieten im Westen des Landes.
Laut Prognosen ist es sogar möglich, dass die Hitze in den kommenden Tagen auch in der Nacht anhalten könnte. Wie der «Spiegel» schreibt, ist Meteorologin Sarah Rogowski vom National Weather beunruhigt. Sie sagt: «Die Menschen sind nicht in der Lage, sich abzukühlen, es ist viel schwieriger, Erleichterung zu bekommen.»
Löschwasser verdunstet, bevor es den Boden berührt
Auf die Hitze droht weiteres Übel: So soll es in der Region zu schweren Gewittern kommen, welche wiederum Waldbrände verursachen können – ein grosser wütet derzeit in der Nähe des Lake Tahoe, an der Grenze zum Bundesstaat Nevada. Über tausend Feuerwehrleute seien im Kampf gegen das Feuer im Einsatz.
Wie die ARD am Sonntag berichtete, gestaltet sich der Löschvorgang äusserst schwer. «Das von den Flugzeugen abgeworfene Löschwasser verdunstet teilweise schon, bevor es überhaupt den Boden erreicht», so die Feuerwehrsprecherin Lisa Cox. Durch den aufsteigenden Rauch und die heisse Luft hätte sich zudem eine riesige Gewitterwolke gebildet, die ihre eigenen Blitzschläge hervorgebracht habe.
Grossflächige Waldbrände wüten auch in den Bundesstaaten Oregon, Washington und Arizona. Laut «Spiegel» ist in Oregon eine Fläche von mindestens 580 Quadratkilometern betroffen. Das Feuer in Oregon bereitet auch in Kalifornien Sorgen. Dort befinden sich die Flammen in unmittelbarer Nähe zu einer Hochspannungsstrasse, über die Kalifornien versorgt wird.
Heissester Juni seit 127 Jahren
Erst zu Monatsbeginn hatte eine Hitzewelle den Nordwesten der USA und das westliche Kanada mit Temperaturen bis knapp 50 Grad erfasst. Die Hitze hatte zu zahlreichen Todesfällen beigetragen.
In der kanadischen Gemeinde Lytton, rund 260 Kilometer nordöstlich von Vancouver, waren 49,6 Grad gemessen worden – zuvor hatte der Rekord in Kanada bei 45 Grad gelegen. Wenige Tage danach war die Ortschaft in einem Flammeninferno fast vollständig zerstört worden.
Der vergangene Monat war nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA mit einer Durchschnittstemperatur von 22,6 Grad Celsius der landesweit heisseste Juni seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen vor 127 Jahren. Acht Bundesstaaten – darunter auch Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah, die an diesem Wochenende wieder von der Hitzewelle betroffen waren – erlebten demnach ebenfalls ihren heissesten Juni. (une/SDA)