Mit einem breiten Lächeln steht Liza Scott (7) aus dem US-Bundesstaat Alabama an ihrem Stand und verkauft selbstgemachte Limonade und Süssigkeiten. Eigentlich wollte sich so etwas Sackgeld dazuverdienen. Doch jetzt ist der Hintergrund ernst. Sie sammelt Geld für ihre eigenen Gehirn-Operationen. Denn die sind nötig.
Das kleine Mädchen leidet an einer seltenen Krankheit. Fehlbildungen im Gehirn können epileptische Anfälle oder gar Gehirnblutungen und Schlaganfälle auslösen.
Kosten pro Woche übersteigen Monatsgehalt der Mutter
Entdeckt wurden die Fehlbildungen, nachdem Liza Scott einen epileptischen Anfall bekam und daraufhin untersucht wurde.
Mit drei Operationen kann der Siebenjährigen geholfen werden. Doch die Eingriffe kosten Geld. Zu viel Geld für die Mutter von Liza, die eine kleine Bäckerei betreibt. «Allein eine Woche im Krankenhaus und die Fahrten in der Ambulanz sind mehr als mein Monatsgehalt, und das ohne die Operation und die Reisekosten», sagt Elizabeth Scott zu «CBS Austin». Sie hätte das nicht allein stemmen können.
Spendenaufruf im Internet brachte über 350'000 Franken
Die Siebenjährige liess sich nicht unterkriegen und stellte sich wieder hinter ihren Verkaufsstand, um dabei zu helfen, das Geld für ihre OPs zusammenzukriegen. Elizabeth Scott zu «CBS»: «Ich habe ihr gesagt: ‹Du musst das nicht tun›. Ich erwarte nicht, dass sie etwas tut, um die Rechnungen zu bezahlen.» Doch das kleine Mädchen wollte unbedingt helfen.
Die Geschichte von Liza sprach sich schnell rum. Innert kurzer Zeit kamen umgerechnet mehr als 11'200 Franken zusammen. Und nicht nur das: Ein Spendenaufruf wurde gestartet. Ziel: 70'000 Franken. Das war schnell erreicht. Inzwischen sind es über 350'000 Franken.
Liza möchte anderen Familien helfen
Ein Segen für die Familie Scott. So konnte bereits die erste Operation bezahlt werden. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen und Liza gehe es gut. Sie erhole sich nun von der Operation, teilte ihre Mutter via Facebook mit. «Wir sind weit von der Ziellinie entfernt, aber einen Schritt näher, den schwersten Teil hinter uns zu haben und uns auf die Zukunft konzentrieren zu können, bis Liza gesund ist», heisst es weiter im Facebook-Post.
Wann die nächsten Operationen stattfinden, ist noch nicht klar. Das Geld, das nicht für die Behandlung von Liza gebraucht wird, soll gespendet werden. Und zwar an Familien, die ebenfalls viel Geld für teure Operationen benötigen.
Die Geschichte der kleinen Liza sorgte in den USA nicht nur für viele Spenden, sondern stiess auch Diskussionen über das marode Gesundheitssystem an. Wo sonst muss eine Siebenjährige Geld für ihre eigene Operation sammeln? (jmh)