Nach dem Sinken eines Öltankers vor den Philippinen hat sich vor der Küste der Provinz Oriental Mindoro südlich der Hauptstadt Manila ein riesiger Ölteppich ausgebreitet. Mehr als 100'000 Menschen seien bereits von der Umweltkatastrophe betroffen, entweder weil sie ihre Lebensgrundlage verloren hätten oder mit gesundheitlichen Folgen kämpften, sagte Provinzgouverneur Humerlito Dolor am Montag.
Die MT Princess Empress war vor zwei Wochen mit 800'000 Litern Industrie-Öl an Bord gesunken. Seither tritt Öl aus dem Schiff aus. Langsam wird das ganze Ausmass der Umweltkatastrophe klar. «Es ist ein Alptraum», sagte Gloria Ramos, Vizepräsidentin der Meeresschutzorganisation Oceana Philippines, der Deutschen Presse-Agentur.
Fischer am stärksten betroffen
Die Ölpest töte alles, nicht nur die Meeresökosysteme, sondern auch den Lebensunterhalt der Anwohner. «Es gibt auch gesundheitliche Auswirkungen auf die Menschen», fügte sie hinzu. Viele versuchten, das Öl mit blossen Händen abzutragen. «Aber das ist sehr gefährlich, weil dies Nieren- und Lebererkrankungen verursachen kann. So giftig ist das Öl», betonte Ramos.
Der Tanker sei noch immer undicht, erklärte Dolor. Der Eigner arbeite daran, das Leck zu versiegeln. «Der Schaden in der Provinz ist ziemlich gross.» Am stärksten betroffen sind die Fischer und ihre Familien sowie Verkäufer von Fisch und Fanggeräten. Viele Fische seien schon gestorben, zudem seien Seegräser, Korallen und Mangroven geschädigt.
Die Strömung habe das Öl auch in Richtung Norden getrieben, hiess es. Dort bedrohe es nun die Isla-Verde-Strasse, einen der artenreichsten marinen Lebensräume überhaupt. Die Meerenge liegt zwischen den Inseln Luzon und Mindoro. (SDA)