Der Notruf ging gegen neun Uhr am Samstagmorgen bei der Polizei ein: In einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg habe ein Mann mit dem Messer mehrere Menschen verletzt. Das Bayerische Rote Kreuz hat nach eigenen Angaben «drei Schwerverletzte vor Ort versorgt» und in Spitäler transportiert. Sie seien ausser Lebensgefahr.
Es handle sich dabei um Männer im Alter von 26, 39 und 60 Jahren. Nach Angaben der Polizei stammen sie aus dem Raum Regensburg und dem Raum Passau.
Mutmasslicher Täter festgenommen
An einem kleinen Bahnhof in Ostbayern hielt der Zug an. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz sagte am Samstag: «Der mutmassliche Täter wurde festgenommen. Es gibt keine Erkenntnisse, dass weitere Täter vorhanden sind.» Die Hintergründe der Tat seien noch unklar.
Bei dem Verdächtigen handle es sich um einen 27-jährigen Syrer. Er soll «psychisch auffällig» gewesen sein und im Zug um Hilfe gerufen haben, schreibt die «Bild». Der Mann soll sich seit 2014 in Deutschland aufhalten und zuletzt in Passau gewohnt haben.
«Beängstigend, wenn es so nah passiert ist»
Ein Reisender (77) berichtete, dass plötzlich die Tür des Abteils aufgerissen worden sei und die Passagiere fast panikartig in den hinteren Bereich des Zuges geflüchtet seien. «Ein Messerstecher! Rennt nach hinten zum Zugende!», sei gerufen worden.
Als der Schnellzug in der Gemeinde Seubersdorf hielt, hatte ein Anwohner (21) ein mulmiges Gefühl. «Es ist schon irgendwie beängstigend, wenn man weiss, dass es so nah passiert ist. Und man fährt ja selber auch mal mit dem Zug in den Urlaub oder zum Flughafen», sagte er.
Wann die Sperrung der Bahnstrecke Regensburg-Nürnberg wieder aufgehoben werde, sei derzeit nicht vorherzusagen, teilte die Deutsche Bahn auf Twitter mit. «Es kommt zu Verspätungen», hiess es weiter. (gin/SDA)