Sein Sohn machte ihn weltberühmt: Seddique Mateen ist der Vater des Orlando-Attentäters. Sein Sprössling tötete am 12. Juni im Schwulenclub Pulse wahllos 49 Menschen – bis ihn die Polizei erschoss. (BLICK berichtete)
In Kissimmee, einem Vorort von Orlando und damit unweit vom Tatort hielt Hillary Clinton am Montag einen Vortrag im Rahmen der Wahlkampagne. Mitten im Publikum: Seddique Mateen. Mit rotem Cap und Schnauz lauschte er den Worten der Präsidentschaftskandidatin, nur wenige Meter hinter ihr. Bei ihrer Rede sprach Clinton unter anderem den Angehörigen der Massaker-Opfer ihr Mitleid aus.
Er habe am Event als Unterstützer von Hillary Clinton teilgenommen. «Sie ist gut für die Vereinten Nationen, ganz im Gegensatz zu Donald Trump, der keine Lösungen bietet», sagte Seddique Mateen nach der Ralley zur Fernsehstation «WPTV». Bei der Ralley handelte es sich um einen öffentlichen Anlass – jeder der wollte, durfte teilnehmen: Rund 3000 Menschen waren vor Ort.
«Dieses Individuum war nicht als Gast eingeladen und die Organisatoren war nicht über seine Anwesenheit informiert bis nach dem Event», sagte ein Mediensprecher von Clinton. Später taucht auf Twitter ein Statement zum Besuch Mateens auf: Er sei einer von vielen Amerikanern, die einen Nächsten verloren haben und realisiere, dass Hillary für diese einstehe.
Die Reaktionen im Netz sind durchmischt: Vertreter aus der LGBT-Gemeinschaft deuten das Auftauchen Mateens als Respektlosigkeit von Clinton, andere werfen der nominierten Kandidatin vor, den Islamismus zu unterstützen.
Dass Mateen Clinton und nicht Trump unterstützt, hat seine Gründe: Nach dem Amoklauf von Orlando hatte Trump das «mangelhafte» Immigrations-System der USA für das Massaker verantwortlich gemacht. Nach ihm war der Ursprung des Problems, dass die Familie Mateen überhaupt ins Land gelassen wurde. So wurde der Killer Omar Mateen zwar in Amerika geboren, seine Eltern emigrierten jedoch aus Afghanistan in die USA.
Dementsprechend lautet Trumps Wahlversprechen: «Wenn ich gewählt werde, wird jegliche Einwanderung aus den Regionen der Welt unterbunden, die eine Historie des Terrors gegen die USA, Europa oder unseren Verbündeten aufweisen, bis wir verstehen, wie man diese Bedrohung ausschalten kann.»