Augenzeugen des Horrors von Orlando erzählen
«Ich sah ein Loch in seinem Rücken»

Sie waren auf der Tanzfläche als das Blutbad begann. Die Überlebenden von Orlando erzählen, wie sie das Massaker erlebten.
Publiziert: 12.06.2016 um 18:56 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:40 Uhr
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Polizisten vor dem Haus von Omar Mateen in Port St. Lucie.
Foto: EPA

50 Menschen sind tot. 53 weitere verletzt. Innerhalb von Sekunden wurde aus ausgelassener Freude Panik. Ein Täter, der laut FBI «islamistische Tendenzen hat», schoss in einem Homosexuellen-Club in Orlando, Florida, wild um sich. Die Überlebenden mussten zusehen. Immer mehr von ihnen melden sich zu Wort. Und erzählen, wie sie den Horror erlebten.

Christopher Hansen sagte zu CNN: «Die Leute versuchten, durch den Hintereingang zu flüchten. Plötzlich fiel ich um, kroch weiter.» Erst draussen konnte Hansen das Ausmass der Bluttat erfassen: «Überall war Blut. Einer lag am Boden. Ich wusste nicht, ob er noch lebt. Ich sah das Loch in seinem Rücken – und versuchte ihn mit einem Tuch zu verarzten. Drinnen wurde währenddessen immer noch geschossen.»

Auch viele Angehörige der Clubbesucher eilten sofort an den Tatort. Mina Justice, Mutter eines Opfers, zur Nachrichtenagentur AP: «Mein Sohn ist da drin. Er ist in der Frauentoilette eingeschlossen. Ich weiss das, weil er mir eine SMS geschrieben hat. Er schrieb, dass er sterben wird.»

Carmen Pena (30) sagt zu «People»: «Ich war im Club, im selben Raum wie der Schütze, als er zu schiessen begann. Die Schüsse waren so laut. Es fühlte sich an, als wären sie direkt neben meinem Ohr. Jede Sekunde dachte ich, dass ich jetzt sterbe.»

Antonio (29) zu «People»: «Draussen sah ich einen Mann am Boden liegen. Zwei Frauen knieten über ihm. Und riefen immer wieder ‹bleib bei uns, bleib bei uns.›»

Eine Mutter zum «Orlando Sentinel»: «Mein Sohn hat mich um halb drei in der Nacht angerufen. Er weinte und schrie, dass Leichen herumliegen würden. Ich wusste nicht, was ich denken soll.» (sac)

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