Der frühere US-Präsident hatte am Sonntagabend angekündigt, er werde am Prozessauftakt teilnehmen, «um für meinen Namen und für meinen Ruf zu kämpfen».
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass sie vor Gericht erfolgreich gegen den Präsidentschaftsbewerber sein werde. «Die Gerechtigkeit wird siegen», sagte sie vor dem Gerichtsgebäude. «Meine Botschaft ist einfach: Egal, wie mächtig jemand ist, egal, wie viel Geld jemand glaubt zu haben, niemand steht über dem Gesetz.»
Urteil fiel schon vor Prozessbeginn
James wirft Trump vor, über Jahre die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Vergangene Woche errang die Generalstaatsanwältin einen wichtigen juristischen Sieg: Der zuständige Richter Arthur Engoron urteilte bereits vor Prozessbeginn, dass Trump die Vermögenswerte zu hoch angab und damit «Betrug» beging.
Bei dem jetzt startenden Zivilprozess geht es deswegen insbesondere um die Frage, wie hoch die Strafe gegen Trump ausfallen wird. Gefängnis droht Trump nicht, Auswirkungen auf seine Bewerbung zur Präsidentschaft ebenso wenig.
James fordert eine Geldstrafe in Höhe von 250 Millionen Dollar (229 Millionen Franken) gegen Trump und dessen Familienholding. Sie will ausserdem, dass der Ex-Präsident und seine beiden ältesten Söhne Donald Trump Junior und Eric Trump in dem Bundesstaat keine Unternehmen mehr leiten dürfen. Unklar ist, ob er bei einer Verurteilung auch Immobilien wie seinen berühmten Trump Tower an der 5th Avenue abgeben müsste.
Trump nennt James «eine Rassistin»
James hatte Trump und dessen Familie im September 2022 verklagt. Der Ex-Präsident, der 2024 das Weisse Haus zurückgewinnen will, weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als politisch motiviert.
Trump nutzte die Aufmerksamkeit vor dem Prozessauftakt für eine Botschaft, die an einen Wahlkampfauftritt erinnerte: «Dies ist die Fortsetzung der grössten Hexenjagd aller Zeiten», sagte er in Anspielung auf eine Reihe von Anklagen gegen ihn. Die Vorwürfe seien nicht haltbar, der Richter ein Schurke und die schwarze Staatsanwältin James eine «Rassistin», die «Trump kriegen wollte, bevor sie etwas über mich wusste». (man/AFP)