Sprang bei Kennedy-Attentat von hinten auf Präsidenten-Limousine
Ehemaliger JFK-Leibwächter Clint Hill mit 93 Jahren verstorben

Der Secret-Service-Agent Clint Hill, bekannt für seinen Einsatz beim Kennedy-Attentat, ist mit 93 Jahren gestorben. Trotz Auszeichnungen für seine Reaktion quälten ihn lange Zeit Schuldgefühle, den Präsidenten nicht gerettet zu haben.
Publiziert: 04:01 Uhr
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Der Secret-Service-Agent Clint Hill, bekannt für seinen Einsatz beim Kennedy-Attentat, ist im Alter von 93 Jahren gestorben.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Clint Hill, Ex-Secret-Service-Agent, ist mit 93 Jahren gestorben
  • Hills Schuldgefühle nach dem Kennedy-Attentat prägten sein Leben
  • Hill trat 1958 dem Secret Service bei
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Cédric HengyRedaktor News

Der ehemalige Secret-Service-Agent Clint Hill, der durch seinen Einsatz beim Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963) bekannt wurde, ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Wie die «New York Post» berichtet, starb Hill am Freitag in seinem Haus in Belvedere, Kalifornien.

Hill erlangte traurige Berühmtheit durch die Aufnahmen des Zapruder-Films, die zeigen, wie er nach den tödlichen Schüssen auf den Wagen des Präsidenten aufsprang. Jahrzehntelang quälten ihn Schuldgefühle, weil er Kennedy nicht retten konnte. «Wenn ich nur ein bisschen schneller reagiert hätte. Und ich hätte es gekonnt, denke ich», sagte Hill unter Tränen in einem CBS-Interview 1975.

Am Tag des Attentats war Hill für den Schutz der First Lady Jacqueline Kennedy (1929-1994) zuständig. Nach den Schüssen sprang er auf die Limousine und drängte die auf den Kofferraum gekrochene Jackie Kennedy zurück in den Wagen.

Erinnerungen an Attentat verfolgten ihn ein Leben lang

Trotz Beförderungen und Auszeichnungen für seinen Einsatz litt Hill lange unter Depressionen und Flashbacks. Mit 43 Jahren musste er vorzeitig in den Ruhestand gehen. Erst in den letzten Jahren gelang es ihm, die Ereignisse zu verarbeiten.

Hill wurde 1932 in North Dakota geboren und trat 1958 dem Secret Service bei. Nach seiner Pensionierung sprach er nur selten öffentlich über das Attentat. In den letzten Jahren veröffentlichte er jedoch mehrere Bücher über seine Zeit beim Secret Service, darunter «Mrs. Kennedy and Me».

«Wir hatten diese einmalige Liebe, von der jeder träumt», sagte Hills Ehefrau Lisa McCubbin Hill in einer Erklärung zum Tod ihres Gatten. «Wir waren Seelenverwandte.» Clint Hill hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis als Zeitzeuge eines der prägendsten Momente der amerikanischen Geschichte. 

Ein privater Trauergottesdienst soll zu einem späteren Zeitpunkt in Washington D.C. stattfinden. Hills Porträt wird weiterhin in einer Galerie im Kapitol von North Dakota zu sehen sein, wo er mit dem Theodore Roosevelt Rough Rider Award, der höchsten zivilen Auszeichnung des Bundesstaates, geehrt wurde.

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