Amerikaner sollten sich weniger auf die sprunghaft ansteigende Zahl der Coronavirus-Infektionen konzentrieren. Wichtiger sei die Zahl der Spitalaufenthalte und Todesfälle. Das sagte der US-Chefvirologe Anthony Fauci (81) am Sonntag im Fernsehen.
Fauci ist der oberste Experte der US-Regierung für Infektionskrankheiten. Im Gespräch mit «ABC News» hob Fauci hervor, dass viele Neuinfektionen keine oder nur leichte Symptome hervorrufen, insbesondere bei geimpften und geboosterten Personen. Laut Fauci sei die absolute Zahl der Fälle weniger wichtig ist als bei früheren Varianten des Coronavirus.
«Je weiter man fortschreitet und je weniger schwerwiegend die Infektionen sind, desto wichtiger ist es, sich auf die Spitaleinweisungen zu konzentrieren und nicht auf die Gesamtzahl der Fälle», so Fauci.
Viele Ungeimpfte werden schwer erkranken
Dieser Ratschlag steht im Einklang mit dem, was viele Epidemiologen mit dem Ausbruch von Omikron sagen. Trotz steigender Infektionszahlen seien diese gerade jetzt kein geeigneter Indikator für den Verlauf der Pandemie.
Infektionszahlen explodieren, weil die Omikron-Variante viel ansteckender zu sein scheint als Delta oder frühere Varianten. Doch wie Fauci betont, sorgt er sich weniger über die Zahl der milden oder asymptomatischen Fälle. Sorge bereiten ihm Menschen mit schweren oder tödlichen Infektionen.
Fauci vertraut dem Schutz von Impfstoffen. Diese scheinen vor schweren Verläufen zu schützen. Ungeimpfte seien weiterhin gefährdet. «Ich bin immer noch sehr besorgt über die zig Millionen Menschen, die überhaupt nicht geimpft sind. Obwohl viele von ihnen asymptomatisch oder leicht symptomatisch sein werden, wird eine ganze Reihe von ihnen schwer erkranken.» (kes)