So gross wie ein Salzkorn
Das ist die kleinste Handtasche der Welt – und sie ist richtig teuer!

Mit dem blossen Auge ist sie kaum zu sehen: Die kleinste Handtasche der Welt ist gerade einmal so gross wie ein Sandkorn – der Preis ist jedoch stattlich: 63'000 US-Dollar mussten Interessierte für das Objekt hinblättern.
Publiziert: 05.07.2023 um 15:37 Uhr
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Nur ein kleiner, grüner Punkt auf einer Fingerspitze: Das ist die kleinste Handtasche der Welt.
Foto: MSCHF

Sie ist so winzig, dass man eine Lupe braucht, um sie zu erkennen: die wohl kleinste Handtasche der Welt. Gelb-grün schimmert das Täschchen als Mini-Punkt auf der Fingerspitze eines New Yorker Ausstellers.

So klein die Tasche auch sein mag, der Preis ist es nicht. 63'000 US-Dollar (56'000 Franken) wurden für die winzige Kreation am Mittwoch im Rahmen einer Online-Auktion hingeblättert, wie CNN berichtet. Hergestellt wurde die Tasche vom 2016 gegründeten Künstlerkollektiv MSCHF aus New York.

Das Design der Tasche ist vom Luxuslabel Louis Vuitton inspiriert. Das Kunstobjekt wurde deswegen mit dem bekannten Monogramm «LV» verziert.

«Schmal genug, um durch ein Nadelöhr zu passen»

Besonders die Masse der Kreation «Microscopic Handbag» verblüffen: Das klitzekleine Objekt ist nur 0,76 Millimeter breit. Die Hersteller bewerben das Produkt auf Instagram mit dem Slogan: «Schmal genug, um durch ein Nadelöhr zu passen.» Mit dabei: ein Mikroskop mit einer digitalen Anzeige. Das Objekt wurde mit einer Fertigungstechnologie hergestellt, die auf den 3D-Druck von Kunststoffteilen im Mikrobereich spezialisiert ist.

Der Verkauf wurde von dem Auktionshaus Joopiter durchgeführt, das vom amerikanischen Musiker Pharell Williams (50) gegründet wurde. Obwohl Williams derzeit als Kreativdirektor für Louis Vuitton tätig ist, versicherte MSCHF-Chef Kevin Wiesner der «New York Times», dass die Glamour-Marke nichts mit der neusten Kreation zu tun hat.

Kritik an Konsumkapitalismus

MSCHF sorgte bereits in der Vergangenheit für Wirbel. Denn: Das Kollektiv macht sich regelmässig mit ihren Kreationen über den sogenannten Konsumkapitalismus lustig. So zerstritt es sich mit der Sportmarke «Nike», weil es sogenannte «Satans Sneakers» mit Menschenblut-Tropfen herausgebracht hat. Kritisiert wird MSCHF vor allem dafür, dass das Kollektiv gleichzeitig von dem von ihnen angeprangerten System profitiert.

Zur aktuellen Kreation schreibt MSCHF auf Instagram: «Wenn ein einstmals funktionales Objekt wie eine Handtasche immer kleiner wird, wird ihr Objektstatus immer mehr abstrahiert, bis sie nur noch ein Markensymbol ist.» Die «Microscopic Handbag» führe dieses System zu seiner logischen Schlussfolgerung. Ein praktisches Objekt werde zu einem Schmuckstück eingekocht, und seine eigentliche Funktion verdampft. (ene)

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