Skandal in Londoner Knast – Bodycam zeichnet Oral-Sex auf
Gefängnisaufseherin Linda S. muss wegen Sex mit Häftling hinter Gitter

Im Sommer 2024 wurde die britische Gefängniswärterin Linda S. beim Sex mit einem Häftling erwischt. Das Techtelmechtel kostete der Justizbeamtin bereits ihren Job. Nun verurteilte sie ein Gericht zu 15 Monaten Haft. Denn die Aktion war kein Einzelfall.
Publiziert: 06.01.2025 um 21:07 Uhr
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Die ehemalige Gefängnisaufseherin Linda S. muss 15 Monate hinter Gitter.
Foto: Screenshot

Auf einen Blick

  • Gefängniswärterin beim Sex mit Häftling gefilmt, muss nun selbst ins Gefängnis
  • Wärterin gab zunächst Zwang vor, gestand später freiwilligen Geschlechtsverkehr
  • 15 Monate Haft für Amtsmissbrauch, zweiter Vorfall mit Oral-Sex aufgedeckt
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Der Fall sorgte über die Grenzen Grossbritanniens hinaus für Schlagzeilen: Die verheiratete Gefängniswärterin Linda S.* (31) wurde beim Sex mit einem Häftling in einem Londoner Knast gefilmt. Das Video verbreitete sich in Windeseile in den sozialen Medien und sorgte beim Arbeitgeber der Frau für grosse Empörung. Nun muss die Mutter einer achtjährigen Tochter selbst hinter Gitter. 

Rückblende: Das besagte Video aus dem Sommer 2024 zeigt die Justizbeamtin in Uniform, wie sie im Wandsworth-Gefängnis Geschlechtsverkehr mit dem Insassen Linton W.* (36) hat. Ein Zellengenosse von W. filmte die beiden. Auf der Aufnahme ist deutlich zu hören, wie die Kollegen von S. über das Dienstfunkgerät nach der Wärterin suchen – während sie sich vergnügt. Aufgrund von «Fehlverhaltens im öffentlichen Dienst» wurde die Britin umgehend entlassen. Zudem wurde sie des Amtsmissbrauches angeklagt und festgenommen.

Zunächst behauptete S., sie sei zu den sexuellen Handlungen gezwungen worden, als der Druck immer grösser wurde, gab sie das Vergehen zu.

Prozess enthüllt: Bodycam zeichnete Oral-Sex auf

Am Montag verurteilte ein Gericht S. wegen Amtsmissbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten. Richter Martin Edmunds betonte in seiner Urteilsbegründung, das Verhalten der 31-Jährigen habe jegliche Disziplin untergraben und andere Beamte gefährdet.

Zuvor hatte Staatsanwältin Eloise Marshall Vorsatz geltend gemacht. «Bei der Tat gab es eindeutig eine gewisse Planung. Sie musste sicherstellen, dass sie allein mit ihm auf dem Flügel sein würde, um dies zu tun. Sie arrangierte auch, dass der zweite Gefangene anwesend war, um Wache zu halten, während es vor sich ging.»

Brisant: Während des Prozesses stellte sich heraus, dass der Vorfall kein Einzelfall war. S. gab zu, am selben Tag schon einmal Sex mit demselben Häftling gehabt zu haben. Dabei kam es zum Oral-Sex zwischen den beiden. Die Handlungen wurden von der Bodycam von S. aufgezeichnet. 

«Impulsive und rücksichtslose Person»

Der Verteidiger von S. betonte, seine Mandantin habe «die volle Verantwortung für ihre Handlungen übernommen.» Zudem verwies er auf ein psychiatrisches Gutachten, das bei ihr eine «schwere Persönlichkeitsstörung» diagnostizierte. Diese Erkrankung erkläre ihr Verhalten und mache sie zu einer «impulsiven und rücksichtslosen Person». 

Linda S. warf den Medien nach Bekanntwerden des Falls vor, die Geschichte zu «sensationalisieren». Zudem würden andere versuchen, aus ihrem «Unglück» finanziell zu profitieren, indem sie gefälschte Profile von ihr in sozialen Medien erstellten. «Es gab eine Menge, und ich meine wirklich eine Menge, gefälschte Profile von mir, die aus meinem Unglück Profit geschlagen haben.» S. war vor dem Vorfall auf der Erotikplattform Onlyfans tätig und verdiente Geld mit expliziten Inhalten.

Für das Gefängnis hatte der Skandal weitreichende Folgen. Laut Andrew Davy, dem Direktor des Wandsworth-Gefängnisses, hat der Vorfall jahrelange Bemühungen um Respekt für weibliche Angestellte zerstört: «Die Handlungen dieser Angeklagten haben jahrelange positive und lohnende Interaktionen mit Gefangenen in weniger als einem Tag zunichtegemacht.»

Einige Angestellte hätten nach dem Vorfall sogar gekündigt, aus Scham in Wandsworth zu arbeiten.

* Namen bekannt
 

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