Sie wünscht sich nichts mehr, als Mama zu werden
Transmann spendet Schwester Eizellen

Seit Jahren versucht Kizzy Jones, ein Baby zu bekommen. Doch Mutter zu werden ist für die Britin nicht einfach – so erlitt sie bereits eine Fehlgeburt. Nun spendet ihr Bruder, ein Transmann, seine Eizellen.
Publiziert: 03.06.2024 um 15:16 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 19:21 Uhr
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Dank einer Eizellenspende ihres Bruders, einem Transmann, könnte Kizzys Kinderwunsch in Erfüllung gehen.
Foto: action press
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Kizzy Jones (38) aus London wünscht sich nichts mehr, als Mami zu werden. Die Britin versucht seit sechs Jahren alles, um sich den Babywunsch zu erfüllen. Zwar konnten bei ihr keine Fruchtbarkeitsprobleme diagnostiziert werden, doch der Weg war für Jones bisher kein einfacher: So erlitt sie 2019 eine Fehlgeburt. Das «traumatische» Ereignis hinterliess seelische Spuren.

Nun zeigt sich in Form von Kizzys Bruder Kenny (30) ein neuer Hoffnungsschimmer: Wie das Nachrichtenportal MyLondon berichtet, liess sich der Transmann Anfang Mai operieren, um sich Eizellen entnehmen zu lassen – diese will er seiner Schwester spenden, damit sie sich endlich ihren Kinderwunsch erfüllen kann.

Mediziner gaben sich Mühe

«Kizzy hat so viel für mich getan, und ich dachte: Wenn ich ihr das geben kann, dann tue ich das auch», sagt Kenny. «Ich habe nicht eine Sekunde daran gezweifelt, was das für meine Schwester bedeutet.» Speziell seit dem Tod der Mutter halten die Geschwister eng zusammen.

Die beiden recherchierten zuvor vier Jahre lang, ob eine solche Transplantation für Kenny als Transmann überhaupt möglich ist – dank Experten, die bereits zuvor Transmänner behandelt hatten, verlief der Eingriff erfolgreich.

Das schätzt auch Kenny sehr: «Ich wurde nicht ein einziges Mal komisch angeschaut – und ich habe das Gefühl, dass sich die Mediziner wirklich Mühe mit meinem Behandlungsplan als Transmann gegeben haben.»

Viel Kritik in den sozialen Medien

Kizzy zeigt sich derweil extrem erfreut: «Es ist eine tolle Sache, die er da macht. Ich weiss, dass es ein schwieriger Prozess war. Das macht es wirklich besonders.» Doch die Geschichte der Geschwister zieht online auch viel Hass auf sich. «Ich weiss, dass die Leute denken könnten, dass ich ‹das Baby meines Bruders bekomme›», so die Britin. «Aber so sehe ich das nicht, für mich ist daran nichts seltsam.»

Die entnommenen Eizellen werden nun untersucht, und obwohl dieser Prozess mehrere Monate dauern kann, trübt das die Freude des Geschwisterpaars kaum.

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