Monatelang wurde sie vermisst. In Deutschland suchte die Polizei fieberhaft nach Miriam H.* (15) aus dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Am Freitag dann die erlösende Nachricht: Sie wurde von Polizisten in Berlin gefunden!
Die Polizei bestätigte der Zeitung «Bild», dass Miriam gegen 4.30 Uhr im Bezirk Reinickendorf von Beamten aufgegriffen wurde. Sie hätte in den frühen Morgenstunden einen telefonischen Hinweis erhalten und das Mädchen wohlbehalten in einer Wohnung angetroffen. Sie befinde sich derzeit in polizeilicher Obhut.
Wie «Bild» weiter schreibt, bestehe gegen Miriam zudem ein Haftbefehl. Aus welchen Gründen genau ist derzeit noch unklar.
Fahndung mit stark bearbeitetem Foto
Die Fahndung erregte Aufmerksamkeit – vor allem wegen der Fotos, mit denen nach dem 15-jährigen Mädchen gesucht wurde. Auf einem der Bilder, das wohl stark bearbeitet wurde, sieht Miriam sehr künstlich aus: Augen und Lippen übertrieben gross, die Augenbrauen breit und die Wimpern stark verlängert.
In sozialen Netzwerken gab sich Miriam sehr erwachsen und gab an, verlobt zu sein und in Berlin zu leben. Während nach ihr gesucht wurde, war sie weiter auf Social Media aktiv.
Miriam gilt als kluges Mädchen, ging aufs Gymnasium. Allein: Sie bringt die Leistungen nicht, muss auf die Sekundarschule wechseln. Beginnt, in Shisha-Bars abzuhängen. Und baut sich ein grosses Netzwerk in den sozialen Medien auf.
Ein Mädchen kommt bei der «Bild» zu Wort, die behauptet, Miriam zu sein. «Meine Familie sucht mich nicht. Meine Familie weiss, mir gehts gut, ich bin wohlauf», sagt sie zur «Bild». Sie habe angeblich um Silvester ihre Familie kontaktiert. Trotzdem wurde weiter nach ihr per Polizei gesucht.
Die Probleme wurden immer grösser
Kein Wunder: Ihre Mutter Andrea H.* machte sich grosse Sorgen. «Die Schule hat sie nicht interessiert», sagt Miriams Mami zur «Bild». Sie schwänzte, das führte zu Konflikten zu Hause.
Die Probleme von Miriam werden immer grösser: Sie schwänzt die Schule, klaut, fährt schwarz im ÖV. Die Mutter wendet sich ans Jugendamt, aber auch die Behörde verzweifelt am Mädchen. Miriam soll deswegen im März 2021 für drei Monate in eine jugendpsychologische Einrichtung eingewiesen werden! Doch kurz davor, am 5. März 2021, haut sie ab – nach Berlin. Die Mutter schaltet zwei Tage später eine Vermisstanzeige. Nun konnte Miriam gefunden werden. (oco)
* Namen bekannt