Die für den Obersten Gerichtshof der USA nominierte Richterin Ketanji Brown Jackson (51) musste sich am Dienstag in einer Anhörung von republikanischen Senatoren «grillen» lassen.
In den Fragen ging es auch um die Critical Race Theory. Die Theorie beschäftigt sich mit strukturellem oder systemischem Rassismus. Sie besagt, in aller Kürze zusammengefasst: Man könne Rassismus nicht auf rassistische Akte oder Individuen beschränken. Denn er präge Alltag, Institutionen und Gesetze, selbst wenn die Akteure das nicht wollten.
«Senator, ich habe keines der Bücher geprüft»
Besonders abstrus: Der republikanische Senator Ted Cruz (51) befragte Jackson tatsächlich zu einem Kinderbuch über Rassismus. Dieses ist an einer Privatschule erhältlich, an der Jackson Vorstandsmitglied ist. «Auf Seite 33 wird die Frage gestellt, ob man Weisse nicht zurück nach Europa schicken könne. So was wird 8- und 9-Jährigen gegeben», sagte Cruz.
Richterin Jackson seufzte hörbar, ehe sie sagte: «Senator, ich habe keines dieser Bücher geprüft. Sie spielen bei meiner Arbeit als Richterin keine Rolle.»
Jackson wurde im Februar von Präsident Joe Biden (79) als Nachfolgerin des in den Ruhestand tretenden liberalen Richters Stephen Breyer (83) für den Sitz auf Lebenszeit nominiert. Sie wäre die erste schwarze Frau im US-Supreme Court. (oco)