Video zeigt den wütenden Schützen
0:33
Mann erschiesst Protestierende:Video zeigt den wütenden Schützen

Sie versperrten ihm den Weg
Uni-Professor erschiesst zwei Umweltschützer auf Autobahn

Eskalation auf einer Autobahn: Ein Amerikaner wurde in Panama verhaftet, weil er auf zwei Demonstranten feuerte, die die Fahrbahn blockierten.
Publiziert: 09.11.2023 um 16:09 Uhr
|
Aktualisiert: 10.11.2023 um 06:36 Uhr
1/8
Ein Mann hat am Dienstag in Panama auf Klima-Demonstranten geschossen.
Foto: keystone-sda.ch/Screenshot

Er fuchtelte mit einer Pistole umher, schimpfte und drückte ab: Der US-Anwalt Kenneth D.* (77) schoss im Westen Panamas aus nächster Nähe auf zwei Demonstranten. Die Aktivisten wollten mit einer Blockade der panamerikanischen Autobahn gegen einen Minenbetrieb protestieren – jetzt sind sie tot. 

Die Tat wurde auf Video festgehalten. Auf einer panamaischen Autobahn positionierten sich die Umweltschützer auf der Fahrbahn. Der pensionierte Jurist und Uni-Professor, der in Panama-Stadt lebt, drehte deswegen durch. Er stieg aus seinem Wagen und schimpfte, wie Aufnahmen zeigen. Der 77-Jährige ging dann ein paar Schritte auf die Aktivisten zu, bevor er vor Dutzenden Zeugen auf die Demonstranten feuerte. 

Eines der Opfer starb sofort, das andere erlag im Spital seinen schweren Verletzungen, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf lokale Quellen berichtet. Bei den beiden Männern soll es sich um Lehrer handeln. 

Anklage wegen Mord und illegalem Waffenbesitz

Der ehemalige Uni-Professor wurde sofort festgenommen und in ein Polizeiauto gesteckt. Nach einer kurzen Anhörung vor einem Richter in der Stadt La Espiga wurde D. in Untersuchungshaft gebracht. 

Der Anwalt eines der Opfer, Eliécer Plicett, sagte, D. werde wegen Mordes und illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Panama-Präsident Laurentino Cortizo sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und sagte: «Ein solches Verbrechen hat kein Platz in der Gesellschaft dieser Nation.»

Seit drei Wochen protestieren in Panama Aktivisten gegen das Abkommen der Regierung mit einem kanadischen Unternehmen. Darin geht es darum, Mittelamerikas grösste Tagebau-Kupfermine für mindestens weitere 20 Jahre zu betreiben. Diese Mine liegt in einem ökologisch sensiblen Gebiet. Berichten zufolge haben die Strassenblockaden bisher täglich 80 Millionen Verlust eingebracht. Die Schulen in ganz Panama mussten geschlossen werden. (ene)

*Name bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden