Tiktok-Chirurgin «Dr Roxy» verliert ihre Lizenz
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Es hat sich ausgetanzt:Tiktok-Chirurgin «Dr Roxy» verliert ihre Lizenz

Sie streamte Operationen live
Tanzende Tiktok-Chirurgin verliert Zulassung

Eine Schönheitschirurgin in den USA verliert ihre Approbation. Die Ärztekammer stellt klar, dass sie Patienten Schaden zugefügt hat, weil sie Operationen auf Tiktok live streamte. Als «Dr. Roxy» tanzte die Medizinerin auch gerne mal im OP-Saal.
Publiziert: 15.07.2023 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2023 um 11:29 Uhr
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Hier tanzte «Dr. Roxy» noch fröhlich im OP-Saal.
Foto: Screenshot Tiktok
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Marian NadlerRedaktor News

«Dr. Roxy» hüpft im OP-Saal rhythmisch auf und ab. Ihre Knie kreisen, sie hebt die Hände. Darf sich eine Ärztin so präsentieren?

Was auf Tiktok einige spöttische Reaktionen nach sich zog, hat nun ernsthafte Konsequenzen für die Medizinerin Katharine Grawe (44). Die plastische Chirurgin aus den USA hat ihre Zulassung endgültig verloren, wie mehrere US-amerikanische Medien berichten. Die Ärztekammer von Ohio hat festgestellt, dass sie Patienten geschädigt hatte, weil sie kosmetische Eingriffe per Livestream übertrug. Grawe darf jetzt in dem US-Bundesstaat nicht mehr praktizieren.

Die Tiktokerin wurde zudem zu einer Busse in Höhe von 4500 Dollar (rund 3900 Franken) verdonnert. Sie habe «die Behandlungsstandards nicht eingehalten». Schon im November war ihr die Zulassung erstmals entzogen worden, seit Freitag ist die Entscheidung definitiv.

Damals hatte die Ärztekammer erklärt, dass ihre weitere Tätigkeit «die Gefahr eines unmittelbaren und ernsthaften Schadens für die Öffentlichkeit» mit sich bringen würde. Die Behörde teilte mit, sie habe ihre Patienten vernachlässigt, da sie Teile ihrer Eingriffe live streamte, in eine Kamera sprach und Fragen der Zuschauer beantwortete, während die Operationen stattfanden.

Patienten geschädigt

In einem solchen Video, das auf TikTok geteilt wurde, ist sie zu sehen, wie sie eine Fettabsaugung an einem Patienten durchführt, während sie in eine Kamera spricht. In einem anderen Video ist Dr. Grawe zu sehen, wie sie in Kitteln in einem OP-Raum tanzt. Nach Angaben der Ärztekammer erlitten drei Patienten nach solchen Livestream-Operationen schwere Komplikationen und mussten medizinisch versorgt werden.

Eine Patientin unterzog sich 2020 einer Operation für einen Brazilian Butt Lift, eine Bauchstraffung und eine Fettabsaugung, die teilweise live auf Tiktok gestreamt wurde. Später wurde festgestellt, dass die Patientin einen perforierten Dünndarm und eine Infektion erlitten hatte. Eine andere Patientin, die sich einer Operation am Po und einer Fettabsaugung unterzog, hatte am nächsten Tag starke Bauchschmerzen und musste am Bauch operiert werden. Eine dritte Patientin erlitt nach einer Brustvergrösserung eine Infektion und musste sich die Implantate entfernen lassen.

Grawe wandte sich vor der Entscheidung an den Ausschuss und teilte mit, sie habe die sozialen Medien genutzt, um den Zuschauern Schönheitsoperationen zu erklären. Sie sagte: «Aber wenn ich heute hier stehe, sehe ich, wie viele dieser Videos dumm und unprofessionell wirkten.» Grawe ergänzte, sie sei gezwungen, 20 Mitarbeiter ihrer Klinik in der Nähe von Columbus, Ohio zu entlassen.

Medizinerin kann Berufung einlegen

Die Behörde gab an, sie habe Grawe bereits 2018 angeschrieben und auf Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre von Patienten und möglicher Verstösse gegen die Berufsethik hingewiesen. Jonathan B. Feibel, Vizepräsident der Kammer, empfahl den Entzug ihrer Zulassung wegen «lebensverändernder, rücksichtsloser Behandlung».

Er sagte: «Bei diesen Ergebnissen handelte es sich nicht um normale Komplikationen, wie sie bei der routinemässigen Ausübung der Medizin vorkommen, sondern sie wurden vielmehr durch Rücksichtslosigkeit und Missachtung der Regeln für die Ausübung der Medizin in Ohio verursacht.» Die Nutzung sozialer Medien durch Grawe habe ihr rücksichtsloses Verhalten noch verstärkt, ergänzte er.

«Dr. Roxy» hat 15 Tage Zeit, um gegen die Entscheidung der Ärztekammer Berufung einzulegen. Ihre Social-Media-Accounts hat sie inzwischen auf privat gestellt.

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