Sie schlitzte Schwangere auf und raubte deren Baby
US-Richter stoppt Giftspritze für Lisa Montgomery (52)

Lisa Montgomery (52) ist in den USA die einzige Frau in einem Todestrakt. Am Dienstag hätte sie hingerichtet werden sollen. Nur wenige Stunden vor dem Termin hat ein Richter der Mörderin nun Aufschub gewährt.
Publiziert: 12.01.2021 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2021 um 08:39 Uhr
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Unfassbare Bluttat: Lisa Montgomery (52) wurde 2008 wegen Morders verurteilt.
Foto: keystone-sda.ch

Im Dezember 2004 trug sich im US-Bundesstaat Missouri der blanke Horror zu: Lisa Montgomery (52) erwürgt die schwangere Hundezüchterin Bobbie Jo Stinnett (†23), schlitzt ihr den Bauch auf und raubt ihr das Baby. 2008 wurde Montgomery dafür zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung wäre die erste Exekution einer Frau auf Bundesebene seit 67 Jahren. Nur auf Ebene der Bundesstaaten hat es seither Hinrichtungen von Verbrecherinnen gegeben.

Wenige Stunden vor dem Hinrichtungstermin am Dienstag hat ein Richter nun die Vollstreckung mit der Giftspritze gestoppt, wie CNN berichtet. Montgomerys geistige Gesundheit verunmögliche es ihr unter Umständen, den Grund für ihre Hinrichtung zu verstehen, so die Begründung des Entscheids.

Nun soll in einer Anhörung abgeklärt werden, ob Montgomery zurechnungsfähig ist für ihre Hinrichtung. Wann dieser Schritt erfolgen soll, ist noch unklar.

Gruppenvergewaltigungen durch Stiefvater und Freunde

Montgomerys Anwälte haben auch US-Präsident Donald Trump (74) darum gebeten, er möge die Todesstrafe in lebenslange Haft umwandeln. In einem fast 7000-seitigen Gesuch erklären sie im Namen ihrer Familie, Montgomery gebe ihre Schuld zu, habe jedoch Gnade verdient, weil sie seit langem an einer schweren psychischen Erkrankung leide. Diese sei durch wiederholte Gruppenvergewaltigungen durch ihren Stiefvater und seine Freunde während ihrer Kindheit noch verschlimmert worden.

Das von Montgomery geraubte Baby überlebte. Heute ist Victoria Jo 16 Jahre alt. Über die Ermordung ihrer Mutter hat sie bisher nicht öffentlich gesprochen.

Wiederholt Schwangerschaften vorgetäuscht

Bereits einen Tag nach der grausamen Tat war Montgomery damals aufgeflogen. Der Grund: Die Frau hatte bereits mehrfach mit vorgetäuschten Schwangerschaften für Aufsehen gesorgt. Dann zeigte sie sich plötzlich mit einem Baby.

Sheriff Randy Strong über den Moment, als er der Täterin auf die Schliche kam: «Ich wusste genau, dass ich das Haus der Mörderin betrat.» Ihm seien zahlreiche Rat Terrier um die Füsse gelaufen – wie das Opfer züchtete auch Montgomery diese Hunderasse. (noo)

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