Eigentlich ist sie Amerikanerin, doch ihrem Land will sie nun den Rücken kehren – und Russin werden. Tara Reade (59) aus den USA, die Joe Biden 2020 eines sexuellen Übergriffs beschuldigt hatte, ist in Moskau aufgetaucht, um nach eigenen Angaben die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen.
«Ich möchte mich beim Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin (70), gerne um die Staatsbürgerschaft in Russland bewerben», sagte sie in einem am Dienstag online veröffentlichten Interview mit dem staatlich kontrollierten russischen Medienunternehmen Sputnik.
Die 59-Jährige sagte, sie habe zunächst nur Urlaub in Russland machen wollen. Doch ein US-Abgeordneter der Republikanischen Partei habe ihr gesagt, sie sei in Gefahr.
«Ich sehe Russland nicht als Feind»
«Als ich in Moskau aus dem Flugzeug stieg, habe ich mich zum ersten Mal seit langem sicher gefühlt, und ich fühlte mich gehört und respektiert», sagte Reade in dem Interview. Dabei sass sie neben der russischen Duma-Abgeordneten Maria Butina (34), die 2018 in den USA wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden war.
Reade hatte dem heutigen US-Präsidenten Biden 2020 während des Wahlkampfs für die Präsidentschaftswahl vorgeworfen, sie 1993 in einem Flur des US-Kongresses sexuell angegriffen zu haben. Biden wies die Anschuldigung zurück.
Im Interview sagte Reade, sie habe Russland immer geliebt. «Ich sehe Russland nicht als Feind, genauso wie viele meiner amerikanischen Mitbürger», sagte sie. Ungeachtet ihrer Bitte um die russische Staatsbürgerschaft wolle sie allerdings auch die US-Staatsbürgerschaft behalten. (AFP/jmh)