Es ist ohne Frage eine neue Eskalationsstufe im Nahen Osten. Am Sonntagabend wurde ein kleiner US-Stützpunkt in Jordanien nahe der syrischen Grenze von einer Drohne angegriffen. Dabei starben drei US-Soldaten, zwei Dutzend weitere wurden verletzt. Jetzt hat das Pentagon die Namen der Opfer veröffentlicht.
William Jerome Rivers (†46), Breonna Alexsondria Moffett (†23) und Kennedy Ladon Sanders (†24) kamen bei der Attacke ums Leben. Alle drei getöteten Soldaten waren Reservisten der 926th Engineer Brigade, die im US-Bundesstaat Georgia stationiert ist.
Sanders Vater Shawn sagte am Montag gegenüber US-Medien: «Sie hat am Tag zuvor noch mit ihrer Mutter gesprochen. Es war nicht so, dass sie in höchster Alarmbereitschaft oder in einem sicheren Bunker waren.»
Familien können Verlust fast nicht ertragen
Es wird davon ausgegangen, dass der Anschlag auf die Unterkunft der Soldaten von einer vom Iran unterstützten Miliz verübt wurde. Diese sei hauptsächlich im Irak ansässig. Die US-Armee habe die Drohne als «nicht feindlich» eingeschätzt, was sich als eine fatale Fehleinschätzung herausstellte. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren die Funktionen eines Flugabwehrsystems auf der entsprechenden Basis ausgeschaltet, Shawn Sanders vermutete, dass seine Tochter tot sei, als uniformierte Militärbeamte zu ihrem Haus kamen. «Ich wusste es sofort.»
Am Telefon habe Sanders ihrer Mutter mitgeteilt, dass sie in ihrer militärischen Karriere einen nächsten Schritt machen will. Zudem habe die junge Frau geplant, sich nach ihrer Rückkehr ein Motorrad anzuschaffen. Neben ihrer Arbeit engagierte sie sich bei der Armee auch als Fussball- und Basketballtrainerin. «Sie war überall beliebt und hatte keine Feinde. Kennedy lächelte die ganze Zeit.» Für den Vater ist der Verlust fast nicht zu ertragen. «Sie lebte doch einfach ihr Leben, genoss es in vollen Zügen und arbeitete auf eine Karriere hin.»
«Alle ihre Träume wurden mit einem Wimpernschlag zerstört»
Ihre Eltern beschreiben sie als ehrgeizigen Menschen, der sich noch viele Träume und Ziele erfüllen wollte. «All diese verschiedenen Dinge, für die sie Pläne hatte, wurden einfach in einem Wimpernschlag zerstört», sagt Kennedys Mutter Oneida Sanders.
Der Soldat William Rivers trat 2011 der US-Armee bei. 2018 absolvierte er einen neunmonatigen Einsatz im Irak. Moffett entschied sich 2019 dazu, sich der Armee anzuschliessen.