Eine Teenagerin (19), die ungebremst gegen eine Wand rast – das Gaspedal praktisch durchgedrückt. Was wie eine Szene aus einem Thriller wirkt, hat sich im US-Bundesstaat Ohio tatsächlich ereignet. Die damals 17-jährige Mackenzie S.* sass im Juli 2022 am Steuer ihres Autos, als es zum schrecklichen Aufprall kam. Sie rammte ihr Auto mit rund 160 Kilometer pro Stunde in die Mauer eines Lagerhauses. Ihr Freund Dominic R.* (†20) und ein weiterer Mitfahrer (†19) kamen ums Leben. Mackenzie S. überlebte. Jetzt stand die wegen Mordes Angeklagte vor Gericht.
Die Hintergründe der verzweifelten Tat lassen sich nur schwer begreifen: Angeblich sei die Beziehung zu ihrem Freund in die Brüche gegangen. Nur deshalb soll sie ihn und seinen Freund getötet haben. Nach der Tat habe sie Tiktok-Videos aufgenommen, die sie bei einer Halloween-Feier und bei einem Konzert zeigten.
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Die Angeklagte streitet die Vorwürfe bis heute ab. Es sei keine Absicht gewesen. Während des Gerichtsverfahrens äusserte sich Mackenzie S. nicht zur Tat. Sie verlas jedoch eine Erklärung, in der sie sich bei den Familien der Opfer entschuldigte. Schluchzend erklärte S. vor der zuständigen Richterin Nancy Russo, dass sie «niemals ihren Seelenverwandten töten würde». Dann wandte sie sich direkt an die Angehörigen. «Es tut mir so leid. Ich hoffe, ihr könnt eines Tages erkennen, dass ich so etwas nie absichtlich tun würde. Ich wünschte, ich könnte mich erinnern, was passiert ist», heisst es in ihrem vorgelesenen Entschuldigungsplädoyer. Gerne würde sie den Familien den Schmerz nehmen.
«Sie wurden ihrer Zukunft und Träume beraubt»
Vor der Urteilsverkündung richtete sich die trauernden Angehörigen ebenfalls noch an das Gericht. So sagte die Mutter von Dominic R.: «Die beiden wurden ihrer Zukunft und ihrer Träume beraubt. Mackenzie zeigte kein Erbarmen mit ihnen. Die Schwester des zweiten Opfers, Davion F., forderte von der Richterin die höchstmögliche Strafe für die Angeklagte.
S. wurde am Montag wegen zweifachen Mordes zu zwei aufeinanderfolgenden Freiheitsstrafen von 15 Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Richterin Russo erklärte, dass es «sehr wahrscheinlich» sei, dass S. ihr gesamtes Leben hinter Gittern verbringen muss. Die junge Frau wurde ausserdem wegen schwerer Körperverletzung und schwerer fahrlässiger Tötung verurteilt.
Bei dem Todescrash im Juli 2022 verstarben R. und F. noch an der Unfallstelle. Mackenzie S. wurde bewusstlos in ein Spital transportiert. (ene)
*Namen bekannt