Sie gab in Verhör mit Social-Media-Ruhm an
Tiktokerin lässt Affäre (†21) ihrer Mutter töten

Die Tiktokerin Mahek B. rekrutierte eine Gang, die das Auto zweier Männer rammen sollte. Einer der Insassen: Die Affäre ihrer Mutter. Die zwei jungen Briten starben bei dem Unfall. Bei dem anschliessenden Polizeiverhör prahlte die Influencerin mit ihrem Tiktok-Ruhm.
Publiziert: 30.01.2024 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2024 um 09:51 Uhr
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Die Influencerin Mahek B. wird von der Polizei befragt.
Foto: POLICE HANDOUT/Instagram

Auf den ersten Blick wirkt Mahek B.* (24) wie eine gewöhnliche junge Influencerin. Auf der Social-Media-Plattform Tiktok hat sie über 160'000 Follower, die sie regelmässig unterhält. Damit, dass die Bloggerin einen kaltblütigen Mord in Auftrag geben würde, hatte wohl niemand gerechnet. 

Im Februar 2022 gab B. einer kriminellen Bande den Auftrag, den 21-jährigen Saqib H.* und seinen Freund Hashim I.* (†21) mit einem Auto zu rammen. Die jungen Freunde kamen bei dem brutalen Autounfall ums Leben.

Jetzt wurde die junge Frau gemeinsam mit ihrer Mutter Ansreen B. (46) wegen Doppelmordes verurteilt. Denn: Beim ersten Opfer Saqib H. handelt es sich um die Affäre der Mutter. Als sie ihren über 20 Jahre jüngeren Liebhaber verlassen wollte, drohte dieser damit, Beweise ihres Verhältnisses an B.s Ehemann zu schicken. 

Sie prahlte mit Social-Media-Ruhm

Um dies zu verhindern, lockten die beiden Frauen H. zu einem Parkplatz und versprachen ihm, 3000 Pfund zu zahlen, wenn er schweigt. Die aufgebotene maskierte Bande lockte die Männer jedoch in einen Hinterhalt und verfolgte die Freunde mit dem Auto, bis diese gegen einen Baum prallten. Sie verbrannten im Wagen. 

In einer Dokumentation des britischen Senders ITV erzählt Kommissar Mark Parish jetzt von dem brisanten Verhör mit der 24-Jährigen. B. prahlte bei den Polizisten mit ihrem Tiktok-Ruhm. Sie sagte: «Ich weiss nicht, ob ich das jetzt erwähnen sollte, aber ich bin in den sozialen Medien unterwegs, ich bin Influencerin.» Sie habe sogar für Firmen Werbung gemacht. 

B. zeigte keine Reue

Parish betont: «Sie war mehr als glücklich, uns über ihren Tiktok- und Instagram-Lebensstil zu erzählen. Wir brauchten sie gar nicht zu fragen.» Mit ihrer Mutter nahm B. regelmässig an Events teil. 

Reue habe der Polizist bei B. nicht gespürt. «Das einzige Mal, dass ich Gewissensbisse gespürt habe, war, als wir ihr den abgebrochenen Notruf des einen Opfers vorspielten.» Es könnte aber auch sein, dass B. erst dann gemerkt hat, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckt, fügte der Kommissar noch hinzu.

«Von sich selbst besessen»

Im September wurde Mahek B. zu mindestens 31 Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, ihre Mutter zu 26 Jahren und neun Monaten. Auch die von den B.s rekrutierten Personen erhielten lange Haftstrafen. 

Der Richter sagte zu B.: «Ihr Ruhm als Influencerin hat Sie völlig von sich selbst besessen gemacht. Sie haben kein erkennbares Bewusstsein für die Auswirkungen Ihres Handelns.»

Kommissar Parish glaubt: «Gäbe es Social Media nicht, wären die beiden Männer wohl noch am Leben.» (ene)

*Namen bekannt

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