Auf einen Blick
- Schwangere russische Krypto-Königin im Gulag für 23-Millionen-Dollar-Betrug
- Valeria Fedyakina soll das Geld mit einem Schneeballsystem verdient haben
- Die russische Polizei ermittelte ein Jahr
- Fedyakina leitete Geld angeblich an ukrainische Streitkräfte weiter
Die Vorwürfe wiegen schwer und sorgen bei Kreml-Chef Wladimir Putin (71) für gnadenloses Durchgreifen: Die russische Krypto-Königin Valeria Fedyakina (27) soll letztes Jahr innerhalb von nur 60 Tagen durch illegale Aktivitäten 23 Millionen Dollar (knapp 20 Millionen Franken) ergaunert haben. Der massive Betrug ging laut den russischen Strafverfolgungsbehörden auf Täuschung und falsche Versprechungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen zurück.
Die Masche funktionierte wie folgt: In den sozialen Netzwerken kontaktierte die Frau, die sich selbst «Bitmama» nennt, gezielt wohlhabende Personen. Nachdem sie ihr Vertrauen gewonnen hatte, versprach sie ihren Opfern, durch Investitionen in Kryptowährungen deren Vermögen zu erhöhen. Dafür mussten die Anleger Fedyakina Geld schicken. Die Krypto-Influencerin gaukelte vor, die Summe an ein globales Büro in Dubai zu schicken, wo es weiter investiert werden sollte. Der Haken: Kurz nach der Transaktion verschwand das Geld auf mysteriöse Weise und soll in Fedyakinas eigene Taschen gewandert sein.
Brisant: Die eingenommene Summe leitete die 27-Jährige angeblich an die ukrainische Armee weiter. Fedyakina soll der Ukraine dabei geholfen haben, Mittel für den Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu organisieren.
Russin war im sechsten Monat schwanger
Nach einem Jahr Ermittlungsarbeit gelang es den russischen Strafverfolgungsbehörden kürzlich, die Krypto-Königin dingfest zu machen. Fedyakina wurde erwischt, als sie versuchte, aus dem Land zu fliehen. Sie wurde in ein russisches Straflager gesteckt und wartet dort auf ihren Prozess.
Zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung war die junge Frau im sechsten Monat schwanger. Ein Foto zeigt, wie die sie hinter Gittern sitzt: Der Blick gesenkt, die Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Wie russische Medien berichten, durfte die 27-Jährige den Knast nur kurz verlassen, um ihre Tochter zu entbinden, die gesund auf die Welt kam.
Fedyakina streitet alles ab
Fedyakinas Anwälte bestreiten derweil, dass ihre Mandantin die Absicht hegte, das gewonnene Geld an die ukrainische Armee zu schicken. Sie gaben an, Fedyakina habe die russische Invasion immer unterstützt. Wenn sie freigelassen werde, sei sie gerne bereit, Geld zu spenden, um Putins Männern bei dem Krieg gegen die Ukraine zu helfen, hiess es vom Anwaltsteam. Die illegalen Krypto-Aktivitäten streitet die 27-Jährige ebenfalls ab.
Es wird erwartet, dass Fedyakina im November formell angeklagt wird. Sollte sie verurteilt werden, droht ihr eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Die Russin ist nicht die einzige junge Frau, die kürzlich von Putin in ein Straflager verbannt wurde. Nachdem sie beschuldigt worden war, russische Geheimdienstinformationen an die Ukraine verkauft zu haben, erfuhr Viktoria Mukhametova (24) dasselbe Schicksal. Ein Gericht entschied, dass die 24-Jährige 12,5 Jahre in der Strafkolonie absitzen muss.