Seitenhieb gegen Ex-US-Präsident
Trump attackiert Obama wegen Coronavirus

US-Präsident Donald Trump zufolge verfüge sein Land über nur wenige Corona-Tests, weil Barack Obama vor einigen Jahren eine «schlechte Entscheidung» gefällt hat. Derweil will der Kongress 8,3 Milliarden Dollar für den Kampf gegen das Virus lockermachen.
Publiziert: 05.03.2020 um 04:55 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 16:43 Uhr
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Letztes Wochenende in Berlin: 40'000 Menschen gingen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse.
Foto: imago
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Elf Tote, über einhundert Infizierte: Das Coronavirus ist definitiv auch in Amerika angekommen. Der Bundesstaat Kalifornien hat in der Nacht auf Donnerstag den Notstand ausgerufen. Derweil hat US-Präsident Donald Trump (73) in Washington das Zepter in Sachen Corona an seinen Vize Mike Pence (60) übergeben. Er leite den Kampf gegen das Coronavirus, so Trump vergangene Woche an einer Pressekonferenz.

Doch jetzt hat sich der US-Präsident wieder eingemischt. Und sein Amtsvorgänger, Barack Obama (58), in Sachen Coronavirus angegriffen. Trump warf Obama vor, während seiner Amtszeit eine «schädliche» Entscheidung getroffen zu haben. Diese habe dazu geführt, dass die USA nun nur wenige Tests für die neuartige Lungenkrankheit aus China zur Verfügung habe.

«Die Obama-Administration hat eine Entscheidung zu Tests getroffen, die sich als sehr nachteilig für unsere Arbeit erwiesen hat, und wir haben diese Entscheidung vor einigen Tagen rückgängig gemacht, damit die Tests viel genauer und schneller durchgeführt werden können», sagte Trump am Mittwoch im Weissen Haus. «Das war eine Entscheidung, mit der wir nicht einverstanden waren – ich glaube nicht, dass wir sie getroffen hätten – aber aus irgendeinem Grund wurde sie getroffen, aber wir haben diese Entscheidung rückgängig gemacht.»

8,3 Milliarden Dollar für Kampf gegen Coronavirus

Barack Obama hat auf Twitter appelliert, man solle doch auf die «Experten» hören. «Schützen Sie sich und Ihre Gemeinde mit Vorsichtsmassnahmen, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen: Waschen Sie Ihre Hände, bleiben Sie bei Krankheit zu Hause und hören Sie auf die lokalen Gesundheitsbehörden. Überlassen Sie die Masken dem Gesundheitspersonal. Bleiben wir ruhig, hören wir auf die Experten und verfolgen wir die Wissenschaft.»

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Derweil will das US-Repräsentantenhaus für den Kampf gegen das Coronavirus neue Finanzmittel in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar bereitstellen. Dafür wurde am Mittwoch der Entwurf eines entsprechenden Nothilfegesetzes in die Parlamentskammer eingebracht, wie der zuständige Ausschuss mitteilte. «Wir müssen diese Gesetzgebung schnell umsetzen – Leben stehen auf dem Spiel», erklärte die demokratische Ausschussvorsitzende Nita Lowey (82).

Es wird erwartet, dass das Abgeordnetenhaus in den kommenden Tagen über das Gesetzespaket abstimmt. Es sieht drei Milliarden Dollar für die Entwicklung von Therapien und Impfstoffen vor. 2,2 Milliarden Dollar sollen für präventive Massnahmen bestimmt sein. 435 Millionen Dollar sind für Hilfe im Ausland vorgesehen. Republikaner im Senat, der anderen Parlamentskammer, haben bereits Unterstützung für die Freigabe von Mitteln in Milliardenhöhe signalisiert. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (79), sprach in einer Mitteilung von einer überparteilichen Einigung in beiden Parlamentskammern über die Bereitstellung der neuen Finanzmittel.

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