«Finding Derek» gibt den Corona-Zahlen ein Gesicht. Die Dokumentation der britischen TV-Moderatorin Kate Garraway (53) zeigt, was für schlimme Folgen das Virus haben kann. Ihr Ehemann Derek Draper (53) liegt derzeit immer noch im Spital – ein Jahr, nachdem er sich mit Covid-19 ansteckte.
Zunächst klagte er über Kopfschmerzen und Atemprobleme. Doch schon bald verschlechterte sich sein Zustand rapide. Derek Draper erlitt nach und nach Schäden an der Leber und der Bauchspeicheldrüse, eine bakterielle Lungenentzündung, diverse Infektionen. Sein Herz versagte mehrfach. Von April bis Juli 2020 musste der Psychologe in ein künstliches Koma versetzt werden. Ende September wurde er laut «The Sun» von britischen Ärzten zu dem Menschen erklärt, der am längsten mit einer Coronaansteckung zu kämpfen hat. Alle anderen Patienten mit so vielen Symptomen seien auf der Notaufnahme gestorben.
Erstes Wort nach Koma: «Schmerz»
Einen grossen Teil der Dokumentation filmte Garraway selbst mit ihrem Handy. So fing die Journalistin zahlreiche herzzerreissende Szenen ein. Etwa als ihr Ehemann nach dem Koma zum ersten Mal versuchte zu sprechen. Sein erstes Wort: «Schmerz.» Oder als er ihr später per Videoanruf – Garraway und Draper durften sich seit seiner Erkrankung nur zwei Mal persönlich sehen – sagte, dass er nicht wisse, ob er überhaupt noch leben wolle.
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Doch Garraway bliebt, wenn auch nur virtuell, immer an seiner Seite. «Ich weiss du hast Angst, aber du wirst nach Hause kommen und wieder so sein, wie du früher warst. Oder noch besser. Ich habe gesagt, dass ich dich retten werde, und das werde ich tun», macht die Reporterin ihrem Ehemann Mut.
«Ich habe die Möglichkeit, diese Geschichte zu erzählen»
Für ihre Aufopferung für ihren Ehemann und ihre Offenheit, diese dunklen Stunden einem Publikum zu zeigen, wird Garraway in den sozialen Medien und den britischen Medien mit Lob überhäuft. «Ich wurde von Leuten kontaktiert, die sagten, du sprichst über das, was ich gerade durchmache, und es ist so toll zu hören, dass es nicht nur um Covid geht, sondern auch um andere Situationen, mit denen man langfristig konfrontiert ist und an deren Ende möglicherweise der Verlust des Lebens steht», begründete die «Good Morning Britain»-Moderatorin in ihrer Sendung die Entscheidung, aus den Aufnahmen einen Film zu machen. «Ich dachte also, ich habe – im Gegensatz zu ihnen – die Möglichkeit, diese Geschichte zu erzählen.» Auch ihr Ehemann sei mit diesem Schritt einverstanden gewesen.
Leider gab es am Ende der ITV-Dokumentation kein Happy-End. Denn noch immer kämpft Draper mit den Folgen seiner Erkrankung. Laut den Ärzten könnte es sein, dass der Brite noch bis Ende Jahr im Spital bleiben muss. Auch von ihnen habe zuvor niemand gedacht, dass ein 53-Jähriger von dem Virus überhaupt so stark in Mitleidenschaft gezogen werden kann. (klm)
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